Vierter Anlauf: Chemiekonzern Evonik feiert Börsen-Debüt

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Drei Mal wurde der Börsengang abgesagt, bevor am Donnerstag die Evonik-Aktie mit einer Erstnotiz von 33 Euro in den Handel ging.

Im vierten Anlauf hat der deutsche Chemiekonzern Evonik sein Debüt auf dem Frankfurter Börsenparkett gegeben. Am Donnerstag ging die Aktie zunächst mit einer Erstnotiz von 33 Euro in den Handel - 80 Cent über dem Platzierungspreis der letzten Tranche. Am Abend schloss das Papier des Unternehmens bei 32,94 Euro und damit knapp unter der Erstnotiz. Mit einem Gesamtvolumen von 2,2 Milliarden Euro ist es einer der größten Börsengänge in Deutschland seit Jahren. Kurz nachdem die Börsenglocke den Handelsstart verkündet hatte, gab sich Evonik-Chef Klaus Engel zuversichtlich. "Die erste Notierung zeigt das Vertrauen, das uns von Seiten der Investoren entgegen gebracht wird."

Der Konzerngewinn von Evonik stieg 2012 um knapp ein Fünftel auf 1,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen verdient sein Geld hauptsächlich mit Spezialchemie und investiert stark in Asien.

Kohlestiftung ist Haupteigentümer

Haupteigentümer des Essener Unternehmens mit seinen 33.000 Mitarbeitern ist die RAG-Kohlestiftung, die aus den Einnahmen des Börsenganges die Folgelasten des deutschen Steinkohlebergbaus abdeckt. Der Rest der Anteile liegt bei der britischen Beteiligungsgesellschaft CVC. Die beiden Eigner hatten kurz vor dem Börsengang die letzte Tranche der Papiere zu einem Platzierungspreis von 32,20 Euro an institutionelle Anleger vergeben.

Bereits im Februar und März wurden insgesamt rund 12,2 Prozent der Aktien an Investoren abgegeben. Der Streubesitz liegt jetzt bei rund 14,5 Prozent und soll weiter wachsen. "Wenn die Börsenlage gut ist, sicherlich ja", sagte Helmut Linssen, Vorstand der RAG-Kohlestiftung. Allerdings habe man aufgrund der soliden Finanzsituation keine Eile.

"Unser Weg an die Börse, davon bin ich überzeugt, war klug, weil er unsere Eigentümer ein Stück weit unabhängig gemacht hat von der anhaltend hohen Volatilität der Kapitalmärkte", sagte Evonik-Chef Engel. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen den Sprung aufs Parkett dreimal verschoben.

(APA/dpa)

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