Slowakei: "Quittungslotterie" gegen Steuerhinterziehung

Slowakei Quittungslotterie gegen Steuerhinterziehung
Slowakei Quittungslotterie gegen SteuerhinterziehungEPA/DEUTSCHE BUNDESBANK/HO
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Die Slowaken sollen künftig belohnt werden, wenn sie einen Einkaufsbeleg verlangen: Mit einer Lotterie will der Staat die Schattenwirtschaft bekämpfen.

Die in der Slowakei geplante staatliche Quittungslotterie, mit der die weitverbreitete Steuerhinterziehung und Schwarzwirtschaft im Land bekämpft werden soll, geht nach dem Sommer an den Start. Das Parlament in Bratislava hat der Vorlage zugestimmt. Laut Medienberichten vom Donnerstag wird der Staat schon ab September Konsumenten - mit Losglück - für schlichte Einkaufsbelege belohnen. Mit der Lotterie sollen die Slowaken motiviert werden, beim Einkaufen einen ordentlichen Zahlungsbeleg zu verlangen. Denn häufig wird an den Steuerbehörden vorbei kassiert: Schätzungen zufolge fällt die Staatskasse um gut 150 Millionen Euro jährlich durch Steuerhinterziehung um.

Höchstgewinn von 18.000 Euro

Einen konkreten Spielplan soll demnächst die staatliche Lotteriegesellschaft Tipos festsetzen und veröffentlichen. Vorgesehen ist eine Ziehung aus den Losen auf Basis von Quittungen alle zwei Wochen, wobei der Höchstgewinn von 18.000 Euro für einen vollen Erfolg sorgen sollte. Das Durchschnittsgehalt liegt in der Slowakei bei knapp 800 Euro im Monat.

Experten warnen allerdings, dass System sei zu kompliziert. Anders als beim Lotto wird der Verbraucher bei der Annahmestelle, per SMS oder Internet ziemlich viele Angaben machen müssen, darunter die 17-stellige Registrierungsnummer der konkreten Kasse, Datum und Nummer des Belegs, um sein Los zu bekommen, mit dem er teilnehmen kann. Das könnte viele Slowaken von der Teilnahme abschrecken. Gerade diese Angaben ermöglichen aber den Steuerbehörden eine vollständige Kontrolle der Belege.

(APA)

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