Anlagenbauer Doubrava insolvent: 250 Jobs wackeln

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Das oberösterreichische Unternehmen hat sechs Mio. Euro Kreditschulden. Geplant ist die Gründung einer Auffanggesellschaft.

Attnang-Puchheim/Es/Ag. Nach dem Scheitern wochenlanger Gespräche mit einem Investor hat der oberösterreichische Anlagenbauer Doubrava am Montag Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen mit Sitz in Attnang-Puchheim beschäftigt derzeit 240 Mitarbeiter. Schon vorige Woche wurden 42 Mitarbeiter gekündigt.

Die Kreditverbindlichkeiten von Doubrava belaufen sich auf rund sechs Mio. Euro, zusätzlich haben die beteiligten Banken Garantien für rund 20 Mio. Euro übernommen. Die Aktiva belaufen sich laut Kreditschutzverband (KSV) auf rund 5,6 Mio. Euro. Das Unternehmen erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 50 Mio. Euro. Man werde alle Anstrengungen unternehmen, um den Fortbestand des Unternehmens und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern, teilten die Doubrava-Geschäftsführer Georg Vaclavek und Michael Bruckmüller am Montag per Aussendung mit. Geplant sei die Gründung einer Auffanggesellschaft, um möglichst viele Arbeitsplätze zu retten. Das Land Oberösterreich hat sich bereit erklärt, dafür Haftungen zu übernehmen. Vier Millionen Euro fehlen dem Unternehmen angeblich, um den wichtigsten Zahlungsverpflichtungen, darunter die Löhne, nachzukommen.

Hundstorfer: „Stehe zur Verfügung“

Das Schicksal der Handelskette Dayli steht unterdessen nach wie vor auf Messers Schneide. Dayli-Chef Rudolf Haberleitner verhandelte am Montag unverdrossen weiter mit Investoren. Den Tatbestand der Insolvenzverschleppung sehe er nicht gegeben: „Wenn ein Unternehmen zu schnell zerschlagen wird, ist niemandem geholfen.“ Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat den 3000 österreichischen Dayli-Beschäftigten ausrichten lassen, dass man im Fall einer Insolvenz „zur Verfügung stehe“. Konkret könne er sich über die Zukunft von Dayli aber nicht äußern. Man wisse jedoch von Mitarbeitern, dass die Junigehälter nicht fristgerecht ausbezahlt wurden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2013)

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