Alcoa überrascht mit Quartalszahlen

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Alcoa (c) REUTERS (JASON COHN)
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Der Aluminiumkonzern veröffentlicht traditionell als Erster seine Bilanzdaten. Obwohl das Unternehmen den Verlust vergrößert hat, freuen sich die Analysten.

Wien/Ag./Red. Mit Spannung haben Anleger am Montag auf die Schlussglocke an der Wall Street gewartet. Denn nach Börseschluss eröffnete der Aluminiumkonzern Alcoa traditionell als Erster die Berichtssaison. Diesmal legte das Unternehmen seine Zahlen für das zweite Quartal vor.

Und die waren nicht besonders gut: Im Zeitraum April bis Juni weitete Alcoa seinen Verlust gegenüber dem Vorjahreszeitraum von minus zwei Mio. Dollar auf minus 119 Mio. Dollar (92,4 Mio. Euro) aus. Vor allem die Kosten für den Konzernumbau und für Rechtsstreitigkeiten schlugen zu Buche. Rechnet man diese heraus, schrieb Alcoa einen Gewinn von 76 Mio. Dollar. Die Analysten zeigten sich unterm Strich zufrieden mit den Quartalsergebnissen, da sie mit weitaus schlechteren Zahlen gerechnet hatten. Zudem gelang es dem Konzern, seine Schulden zu verringern. „Es war ein gutes, solides Quartal“, sagte Tim Ghriskey, Chef-Investor des Vermögensverwalters Solaris.

Seit 50 Jahren im Dow Jones

Für das laufende Jahr ist die weltweite Nummer zwei hinter dem russischen Rusal-Konzern optimistisch. Die Nachfrage nach Aluminiumprodukten dürfte um sieben Prozent zulegen. Das könnte sich auch positiv auf die Preise auswirken, die in diesem Jahr um 13 Prozent gefallen sind. Ende Juni mussten für eine Tonne Aluminium 1758 Dollar bezahlt werden. Das war fast so wenig wie seit vier Jahren nicht mehr.

Die Zahlen von Alcoa sind für zahlreiche Marktteilnehmer deswegen von Bedeutung, weil Alcoa die unterschiedlichsten Kunden, etwa aus der Auto-, Luftfahrt- und Verbraucherelektronikbranche bedient. Auf der anderen Seite ist das Unternehmen eines der kleinsten im wichtigen Dow-Jones-Index, in dem es bereits seit 50 Jahren gelistet ist.

Der Aktienkurs von Alcoa konnte nach Veröffentlichung der Quartalsergebnisse zulegen. Seit Jahresbeginn hat das Papier aber fast acht Prozent an Wert verloren, während der Dow Jones um rund 16 Prozent zulegte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.07.2013)

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