Euro statt Lat: Lettland wirft die Prägemaschinen an

Latvia's PM Dombrovskis addresses a news conference on the adoption of the euro by Latvia at the EU council building in Brussels
Latvia's PM Dombrovskis addresses a news conference on the adoption of the euro by Latvia at the EU council building in BrusselsREUTERS
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Lange stand das Design schon fest - doch die Euro-Einführung im Jahr 2008 scheiterte. Nun werden die lettischen Euro-Münzen endlich geprägt.

Am 1. Jänner 2014, fast genau zehn Jahre nach dem EU-Beitritt Lettlands, ist es soweit: Der kleine lettische Staat führt den Euro ein. Eigentlich wollte Lettland die Gemeinschaftswährung schon sechs Jahre früher einführen, doch eine schwere Finanzkrise machte der Regierung einen Strich durch die Rechnung. Dementsprechend lange standen auch schon die Designs für die Euro-Münzen fest. Nun werden sie endlich geprägt, wie lettische Medien berichten. Ltv.tv zeigte am 18. Juli die ersten Münzen. Sie werden übrigens in Stuttgart hergestellt.Auf der Ein- und Zwei-Euro-Münze zeigt ein lettisches Mädchen in Landestracht, das bereits vor knapp hundert Jahren auf 5-Lats-Münzen geprägt wurde: Münzdesigner Laimonis Senbergs erklärte im Gespräch mit "euronews": "Das Münzmotiv hat für alle lettischen Familien einen hohen Symbolwert. Die Jungfrau [...] erinnert an unsere staatliche Unabhängigkeit und an die darauf folgenden politischen Regimewechsel und Besatzungsperioden. Auch in meiner Familie haben wir eine dieser Münzen aufbewahrt, fast ein ganzes Jahrhundert lang."

Auf den restlichen Münzen wird das Landeswappen abgebildet sein (siehe Diashow).Alle Maastricht-Kriterien erfüllt

Die EU-Finanzminister billigten im Juli in Brüssel mehrere Rechtsakte, die die Aufnahme ins gemeinsame Währungsgebiet ermöglichen. Der Umrechnungskurs beträgt 0,702804 Lats für ein Euro.

Lettland steckte zwar in den Jahren 2008 und 2009 noch in einer schweren finanziellen und wirtschaftlichen Krise, leitete dann aber umfassende Reformen und ein hartes Sparprogramm ein. Nun erfüllt es alle Maastricht-Kriterien. So lag etwa die Staatsverschuldung 2012 bei 40,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, erlaubt sind 60 Prozent.

Der nächste Euro-Kandidat steht übrigens schon in den Startlöchern: Litauen will im Frühjahr 2014 den Euro-Antrag stellen. Litauen wäre damit der dritte baltische Staat in der Eurozone. Estland wurde bereits 2011 aufgenommen und gilt als Musterschüler.

>>>Map: Die Euro-Kandidaten

(Red.)

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