Goldpreissturz kostet Schweizer Notenbank Milliarden

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Die Neubewertung des Edelmetalls führt zu Buchverlusten von über zehn Milliarden Euro. Devisengeschäfte begrenzen den Schaden der SNB.

Der jüngste Goldpreissturz kommt die Schweizer Nationalbank (SNB) teuer zu stehen. Insgesamt mussten die Notenbanker im ersten Halbjahr 2013 einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken (5,9 Milliarden Euro) hinnehmen, wie sie am Dienstag in Bern mitteilten. Maßgeblich waren vor allem Abschreibungen auf das Edelmetall: Die SNB beziffert den Bewertungsverlust auf den Bestand von 1040 Tonnen auf 13,2 Milliarden Franken (10,71 Milliarden Euro).

Schadensbegrenzung gelang mit Devisengeschäften: Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen der Nationalbank betrug in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 5,8 Milliarden Franken.

Marktschwankungen nicht außergewöhnlich

Der Goldpreis war zwischen April und Juni massiv unter Druck gekommen, nachdem Profi-Anleger das Edelmetall in Erwartung einer nicht mehr ganz so lockeren US-Geldpolitik auf die Verkaufslisten gesetzt hatten. Zentralbanken passen die Bewertung ihrer Goldreserven von Zeit zu Zeit an die Marktpreise an - dadurch können hohe Buchgewinne oder -verluste entstehen.

Das Ergebnis der Schweizer Nationalbank sei überwiegend von den Entwicklungen der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel.

UBS-Darlehen reduziert

Weiter reduziert werden konnte indes das Darlehen, das die SNB während der Finanzkrise zum Aufkauf von toxischen Wertpapieren der Großbank UBS zur Verfügung stellte. Von rund 44 Milliarden Franken (35,69 Mrd. Euro) im Frühling 2009 ist das Darlehen mittlerweile auf 1,2 Mrd. Franken reduziert worden.

Die SNB erwartet daher nach eigenen Angaben, dass die UBS nach vollständiger Tilgung des Darlehens noch im laufenden Jahr ihre Kaufoption zur Übernahme des Stabilisierungsfonds ausüben werde. Dazu müsste sie der SNB eine Milliarde Franken plus die Hälfte des verbliebenen Wertes des Stabilisierungsfonds zahlen.

(APA/dpa/sda)

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