Behörde erwägt Ermittlungen gegen Londoner Metallbörse

Behoerde erwaegt Ermittlungen gegen
Behoerde erwaegt Ermittlungen gegen(c) REUTERS (� Ilya Naymushin / Reuters)
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Die LME verwaltet Lagerhäuser, deren Kunden sich über bis zu einem Jahr lange Wartezeiten beklagten. Währenddessen stiegen die Rohstoffpreise.

Angesichts der Beschwerden über angeblich überhöhte Rohstoffpreise erwägt die britische Aufsichtsbehörde FCA Kreisen zufolge ein Ermittlungsverfahren gegen die London Metal Exchange. Konkret geht es um ein weltweites Netz von Lagerhäusern, das von der LME verwaltet wird, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch sagten. Die FCA hatte bislang den Standpunkt vertreten, dass sie nur für die Rohstoffbörse und den Derivatehandel zuständig ist, nicht aber für Lager und Handel mit physischen Metallen. Die Behörde wolle aber sichergehen, dass sie ihren Verpflichtungen nachkomme, sagte eine der Personen.

Die Lager sind dafür gedacht, dass Käufer von Rohstoffen tatsächlich an ihre Ware kommen. In der Praxis müssen sie aber manchmal bis zu einem Jahr warten. Kunden haben deswegen beklagt, dass Metallpreise künstlich nach oben getrieben würden. Von der Verzögerung bei den Lieferungen profitieren die oft den Banken gehörenden Lagerbetreiber, weil sie länger Miete kassieren können.

Die LME wurde im vergangenen Jahr von der Hong Kong Exchanges and Clearing übernommen und verfügt über 36 Standorte in 14 Staaten. Die Börse selbst besitzt aber keine Lagerhäuser.

Angesichts der Diskussion bot die US-Bank Goldman Sachs Kunden ihrer Metalllagertochter Metro International Trade Services am Mittwoch an, gekauftes Aluminium unverzüglich auszuliefern. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits berichtet, dass etwa das US-Justizministerium und die Aufsichtsbehörde CFTC die Rohstoffgeschäfte von Wall-Street-Banken und anderen Händlern untersuchen.

(APA/Reuters)

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