Bafin prüft Verdacht auf Tricksereien bei Zinsgeschäften

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Beim Index ISDAfix soll es Manipulationen gegeben haben. Es gebe aber bisher keine Anzeichen für eine Beteiligung deutscher Banken, so die Aufsichtsbehörde.

Der Verdacht auf Tricksereien bei einem viel beachteten Marktindex für Swap-Geschäfte hat neben den US-Regulierern auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin auf den Plan gerufen. "Wir gehen den Vorwürfen nach und führen Prüfungen durch", sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Bisher gebe es aber keine Anzeichen dafür, dass deutsche Banken an der Manipulation des so genannten Isdafix beteiligt gewesen seien.

Am ISDAfix orientieren sich viele Zinstauschgeschäfte (Swaps). Genau wie der ebenfalls von einem Manipulationsskandal erschütterte Referenz-Zinssatz Libor wird das Swap-Barometer ISDAfix per Umfrage unter Banken ermittelt, auch an ihm hängt ein Markt mit einem Volumen von mehreren hundert Billionen Dollar. Von den deutschen Geldhäusern sind die Deutsche Bank, die Commerzbank und die UniCredit-Tochter bzw. Bank-Austria-Schwester HVB an der Festsetzung beteiligt. In Medienberichten hatte es zu Wochenbeginn geheißen, einen Manipulationsverdacht gebe es insbesondere gegen die Deutsche Bank, die bereits in die Libor-Affäre verwickelt ist. Das Institut wollte sich zur Sache nicht äußern.

Östereichische Banken wohl nicht beteiligt

Bereits Anfang April war bekanntgeworden, dass die US-Derivateaufsicht CFTC im Fall ISDAfix gegen 15 Banken und den Derivate-Broker ICAP ermittelt. Eine Vorladung bekam damals auch der Swap-Verband ISDA. Auch die Ermittlungen der BaFin, über die nun ebenfalls das "Handelsblatt" und die "Süddeutsche Zeitung" (Dienstagausgaben) berichteten, sind nicht neu. Sie gehen vielmehr mit den Ermittlungen der Behörde zum Libor und dem europäischen Ableger Euribor einher, wie der Sprecher betonte.

Österreichische Banken dürften nach bisherigen Informationen aus Finanzkreisen nicht an der ISDAfix-Manipulation beteiligt gewesen sein.

(APA/Reuters)

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