Tesco fährt Engagement in "Goldgrube" China zurück

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Tesco wird sich mit dem Giganten China Resources zusammenschließen. Ausländern fehlen Kontakte zu Zulieferern und Kenntnisse über das Konsumverhalten.

Für internationale Einzelhandelsriesen ist die Goldgräberstimmung in China vorbei. Dort fährt nach Metro, Home Depot und anderen nun auch der Tesco-Konzern sein Engagement deutlich zurück. Die Briten, die bisher 131 Filialen in der Volksrepublik betrieben haben, stützen sich künftig auf eine Kooperation mit dem staatlichen Konzern China Resources (CRE). An dem Joint Venture wird Tesco lediglich ein Fünftel halten. Beide Unternehmen bestätigen laufende Gespräche.

"Tesco hat endlich einen riesigen Giganten gefunden, der das Geschäft in China rettet", sagte Analyst Kenny Wu von der Societe Generale in Hongkong. CRE betreibt auf dem heimischen Markt über seine Vanguard-Sparte bereits 2986 Großmärkte und ist damit Nummer zwei hinter der Supermarktkette Sun Art. Nach Einschätzung von Experten kann CRE durch den Zusammenschluss mit Tesco seinen Marktanteil in China deutlich ausbauen.

Schwieriger Markt für Europäer

Lange galt der riesige chinesische Markt wegen der rasant wachsenden Mittelschicht als Eldorado für Einzelhändler. Doch nach und nach wird deutlich, dass es für ausländische Konzerne nicht leicht ist, dort dauerhaft zu bestehen. Ihnen fehlen die Kontakte zu den lokalen Zulieferern und die Kenntnisse über das Konsumverhalten der Chinesen.

Im Jänner hatte Metro einen Schlussstrich unter das verlustreiche Engagement der Tochter Media-Saturn in China gezogen. Wie andere arbeitete Metro mit einem einheimischen Partner zusammen.

Die Marktbeobachter von Euromonitor gehen davon aus, dass chinesische Großmärkte bis 2015 umgerechnet 104 Milliarden Euro umsetzen. Im laufenden Jahr wird mit 80 Milliarden Euro gerechnet.

(APA/Reuters)

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