Börse: DAX klettert auf neuen Rekord

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Börse. (c) REUTERS (KAI PFAFFENBACH)
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Der Rückzug des ehemaligen US-Finanzministers Larry Summers im Rennen um die US-Notenbankspitze löst an der Frankfurter Börse ein Kursfeuerwerk aus.

Washington/Wien/Red./Ag. Der Ausstieg des früheren US-Finanzministers Lawrence „Larry“ Summers aus dem Rennen um die Nachfolge von US-Notenbankchef Ben Bernanke(siehe auch Seite 19) hat am Montag in Europa den Börsenturbo gezündet und den deutschen Leitindex DAX erstmals auf über 8600 Punkte und damit auf ein neues Rekordhoch katapultiert.

Der schwere Einbruch im Gefolge der Finanzkrise 2008 ist damit aber noch immer nicht ganz kompensiert. Im DAX werden auch Dividenden eingerechnet, ohne Ausschüttungen würde das Börsenbarometer noch unter seinem Höchststand notieren. Der ATX ist dagegen ein reiner Kursindex. Diese Differenz erklärt aber nur zum kleinen Teil, warum die Wiener der Frankfurter Börse hinterherhinkt.

Dreimal Anlauf auf 8000er

Hauptgrund ist die Zusammensetzung. So konnten nach der Finanzkrise Konsum- und Pharmawerte besonders stark aufholen. Während sich im ATX kein einziger solcher Titel befindet, gibt es im DAX gleich mehrere (etwa Bayer, Adidas, Henkel). Finanzwerte sind weniger stark gewichtet als im ATX. Doch profitiert die Deutsche Börse auch stärker von der Flucht der Anleger in sichere Häfen. Während etwa Schwellenländerbörsen in den vergangenen Jahren vielfach nicht so recht vom Fleck kamen, holten jene von großen Industrieländern– etwa der USA oder eben Deutschland– auf.

Die Börse der stärksten Wirtschaft der Eurozone hat auf jeden Fall eine beeindruckende Performance hinter sich: Der Index, der die Aktien der 30 wichtigsten deutschen Unternehmen enthält, war am 1. Juli 1988 ins Leben gerufen worden. Er hat sich in 25 Jahren – trotz dazwischenliegender Krisen wie der Tech-Blase zur Jahrtausendwende und der schweren Finanzkrise 2008 – mehr als verachtfacht.

In seiner 25-jährigen Geschichte hat der Frankfurter Leitindex schon mehrmals die 8000-Punkte-Marke übersprungen. Zweimal war es ihm nicht lange gelungen, in diesen Sphären zu bleiben. Erstmals schaffte der DAX diesen Sprung auf dem Höhepunkt der New-Economy-Blase im Jahr 2000. In den folgenden drei Jahren stürzte er auf bis zu 2200 Zähler ab. Danach erholte er sich und übersprang im Jahr 2007 zum zweiten Mal die 8000-Zähler-Grenze. Dann kam die Finanzkrise, und der DAX fiel auf 3700 Punkte. Er brauchte erneut vier Jahre (2009 bis 2013), um ein neues Allzeithoch einzustellen.

Im heurigen März gelang ihm zum dritten Mal der Sprung über die 8000-Zähler-Marke. Zu Beginn dieser Woche kletterte er nun auf 8626 Punkte und damit auf den höchsten bisher erreichten Stand. Am Nachmittag gab er wieder leicht nach, hielt sich aber über der Grenze von 8600 Punkten. Allein seit Jahresbeginn konnten Anleger mit deutschen Aktien bis dato 13 Prozent einfahren. Die höchsten Zugewinne seit Anfang Jänner verzeichneten Continental (44 Prozent), die Deutsche Post (42) und Daimler (39 Prozent).

Weniger Glück hatten die Aktionäre mit dem Düngemittelhersteller K+S. Seit Jahresbeginn im Minus liegen auch noch der Spezialchemiekonzern Lanxess, die Versorger RWE und E.ON sowie die Commerzbank.

Zusammensetzung ändert sich oft

Der DAX-Index wird von der deutschen Börse im Sekundentakt berechnet. Die Zusammensetzung ist nicht immer gleich: Die Bedeutung der im Index notierenden Aktien wird regelmäßig überprüft. Diese Überprüfungen führen oft dazu, dass Aktien aus dem Leitindex ab- und andere dafür aufsteigen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.09.2013)

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