Als wirtschaftlich noch tragbar eingestufte Betriebe mit mehr als 1000 Arbeitnehmern dürfen nicht einfach dichtgemacht werden.
Frankreichs sozialistische Regierung beschließt im Kampf gegen den industriellen Niedergang und die hohe Arbeitslosigkeit eín Gesetz gegen Fabriksschließungen. Damit könnte Unternehmern mit mehr als 1000 Arbeitnehmern künftig eine hohe Strafe drohen, wenn sie einen als wirtschaftlich noch tragbar eingestufte Betrieb dichtmachen.
Nch dem von der Nationalversammlung am Dienstag verabschiedete Gesetz, das Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten zu einer intensiven Suche nach einem Käufer für von der Schließung bedrohte Fabriken verpflichtet. Kann das Unternehmen diese Bemühungen nicht ausreichend nachweisen, können ihm pro gekündigtem Arbeiter Strafen in Höhe des 20-Fachen des Mindestlohnes von 1430 Euro aufgebrummt werden.
Der Senat muss das Gesetz noch überprüfen, aber die von Präsident Francois Hollandes Sozialisten kontrollierte Nationalversammlung hat das letzte Wort. Kritiker aus der Wirtschaft werfen ein, das Vorhaben verschrecke Investoren. Doch Hollande ringt ein Jahr vor den Kommunal- und Europawahlen um Unterstützung im Arbeiterlager.
Das Gesetz ist nach dem traditionellen Stahlstandort Florange im Norden Frankreichs benannt. Dort hatte sich Hollandes Regierung mit allen Mitteln für den Erhalt eines Stahlwerks des Branchenriesen ArcelorMittal eingesetzt - allerdings vergeblich.
(APA/Reuters)