Iberia-Mutter IAG wettert gegen Staatshilfen für Alitalia

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Die Rettung der italienischen Gesellschaft sei illegal, sagte eine IAG-Sprecherin. Die EU-Kommission müsse die Unterstützung unterbinden.

Die Unterstützung der strauchelnden Fluggesellschaft Alitalia durch die italienische Regierung ruft die Konkurrenz auf den Plan. Die International Airline Group IAG, die Muttergesellschaft von British Airways und Iberia, bezeichnete die Rettung der Alitalia als illegal und forderte die EU-Kommission zum Handeln auf. "Wir sind immer gegen Staatshilfe gewesen. Sie ist protektionistisch, schwächt den Wettbewerb und begünstigt erfolglose Fluggesellschaften, die nicht mit der ökonomischen Realität klar kommen", sagte eine IAG-Sprecherin am Montag.

IAG ist die drittgrößte Fluggesellschaft Europas gemessen am Marktwert. Die IAG verlange von der EU, Maßnahmen zu ergreifen, um die "illegale Unterstützung" zu unterbinden. Die EU-Kommission muss die Hilfe für Alitalia absegnen.

Rettungspaket für Alitalia geschnürt

In der vergangenen Woche hatte die Brüsseler Behörde mitgeteilt, den Rettungsplan für Alitalia unter die Lupe nehmen zu wollen. Prinzipiell könne die defizitäre Airline Unterstützung durch den Staat in Anspruch nehmen, solange die EU-Regeln bei der Umstrukturierung eingehalten würden, sagte ein Kommissionssprecher.

Am Freitagabend hatte der Verwaltungsrat von Alitalia, dem auch Großaktionär Air France-KLM angehört, grünes Licht für ein Rettungspaket im Volumen von 500 Millionen Euro gegeben. Darin ist eine Kapitalerhöhung über 300 Millionen Euro und Kreditlinien von Banken über 200 Millionen Euro enthalten. Die in Staatsbesitz befindliche italienische Post soll 75 Millionen Euro zusteuern. Alitalia benötigt dringend frisches Geld, um einen Bankrott abzuwenden. Die Gesellschaft ächzt unter einem Schuldenberg von einer Milliarde Euro und fliegt seit ihrer Rettung durch private Investoren vor fünf Jahren täglich fast 700.000 Euro Verlust ein.

(APA/Reuters)

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