Börse: EU gegen Turbohandel

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Nach einem Entwurf der Europäischen Union soll der Hochfrequenzhandel in Europa deutlich eingebremst werden.

Straßburg. Dem Hochfrequenzhandel dürfte es in der EU bald an den Kragen gehen: Das Europäische Parlament hat sich mit den Regierungen der EU-Staaten auf einen Entwurf zu dessen Regulierung verständigt. Wird das umgesetzt, dann wird der Hochfrequenzhandel in Europa zumindest deutlich eingeschränkt.

Hochfrequenzhandel liegt vor, wenn Wertpapiere automatisch für extrem kurze Haltezeiten (manchmal nur Millisekunden) ge- und verkauft werden. Dabei werden kleinste Kursdifferenzen unter Einsatz sehr komplexer Computerprogramme für die Erzielung von Handelsgewinnen genutzt. Der Hochfrequenzhandel wird für eine Reihe von Problemen an den Börsen verantwortlich gemacht. Hochfrequenzhändler sollen auch am „Blitzcrash“ des Jahres 2010 schuld gewesen sein, als der amerikanische Dow-Jones-Index ohne ersichtlichen Grund binnen weniger Minuten um mehr als 1000 Punkte fiel, um sich dann fast ebenso schnell wieder zu erholen.

Kernpunkt des Regulierungsentwurfs ist die Festsetzung von Mindestkursschritten an der Börse. Allein das würde den Hochfrequenzhandel schon deutlich verlangsamen. Außerdem soll der automatisierte Hochfrequenzhandel unterbrochen werden, wenn die Volatilität zu groß wird.
Hochfrequenzhändler warnten unterdessen vor einer Einmischung in ihre Strategien: Dies würde die Kosten für Investoren insgesamt heben.  (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2013)

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