HTC verordnet sich Sparkurs und Billig-Smartphones

Die Ausgaben des Smartphone-Hersteller sollen im laufenden Quartal um ein Viertel sinken. Marktanteil und Umsatz sind zuletzt stark eingebrochen.

Der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC reagiert mit einer Verschärfung seines Sparkurses auf den harten Konkurrenzkampf mit Apple und Samsung. Die Ausgaben würden im laufenden vierten Quartal um rund ein Viertel gesenkt, teilte der Konzern am Dienstag ohne Angabe von bestimmten Sparschritten mit.

Angesichts des stagnierenden Wachstums auf dem Markt für besonders teure Smartphones will sich HTC künftig stärker auf den Verkauf von günstigeren Modellen konzentrieren. Bisher hatten sich die Taiwanesen auf Luxusgeräte wie das preisgekrönte Flaggschiff-Modelle HTC One fokussiert, die sie vor allem in China bewarben.

Schwächeres Weihnachtsgeschäft erwartet

Zuletzt warnte Branchenprimus Samsung davor, dass angesichts des zunehmenden Wettbewerbs die Smartphone-Verkäufe wohl auch im wichtigen Weihnachtsgeschäft nicht mehr so stark zulegen wie gewohnt. Kurzfristig rechnet nun auch HTC nicht damit, dass sich die neue Ausrichtung auf günstigere Modelle auszahlt. Fürs Schlussquartal geht der Konzern von einem Umsatzeinbruch um bis zu 15 Prozent zum Vorquartal aus und nur einem minimalen Gewinn.

Schon wenn man es in die Hand nimmt, merkt man, dass HTC eine Menge Energie in das One gesteckt hat. Hochgradiges Aluminimum, das mit Spezialwerkzeugen behandelt wurde, prägen das Design des Geräts.Zum vollständigen Testbericht >>> (c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Die Rückseite ist schlicht gehalten. Durch die Krümmung liegt das One sehr gut in der Hand. (c) Presse Digital (Daniel Breuss)

HTC hat die Standard-Buttons von Android neu angeordnet. Das Firmenlogo ist funktionslos. (c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Kern der Oberfläche ist Blinkfeed (siehe Bild 1). Wem das aber nicht gefällt, kann auch einen klassischen Android-Bildschirm als Startansicht festlegen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss)

HTC nutzt Android 4.1.2 und legt seine Oberfläche HTC Sense 5 darüber. Diese ist unaufdringlich und in schlichtem Schwarz und Weiß gehalten. (c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Der Quadcore-Prozessor bietet ordentlich Leistung für Spiele. Das Display mit seinen 1920 x 1080 Bildpunkten bietet eine knackig scharfe Darstellung. (c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Für die Kamera hat sich HTC etwas besonderes einfallen lassen. Sie nutzt nur vier Megapixel, diese sind aber größer, weshalb sie verfügbares Licht besser einfangen. Das erhöhte die Qualität bei schlechten Lichtverhältnissen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Die Funktion Zoe ermöglicht es, Fotos und Videos gleichzeitig aufzunehmen. Dadurch werden die Album-Vorschaubilder gewissermaßen "lebendig". (c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Das HTC One sticht durch sein Design und seine Leistungsdaten hervor. Es bricht bei letzteren aber keine Rekorde. Problematisch sind die derzeit mangelhafte Verfügbarkeit und der hohe Preis von jenseits 600 Euro. Zum vollständigen Testbericht >>> (c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Im dritten Quartal war HTC erstmals in die Verlustzone gerutscht. Der Marktanteil brach nach Informationen der Gartner-Marktforscher von einem Hoch von rund zehn Prozent vor zwei Jahren auf jüngst 2,6 Prozent ein. Diese Situation ließ zuletzt immer wieder Fusionsgerüchte hochkochen. Kreisen zufolge hat HTC längst seine Produktion zurückgefahren, Werke geschlossen und einen Teil der Herstellung ausgelagert. Der Aktienkurs befindet sich auf dem niedrigsten Niveau seit 2005 und damit einem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen noch gar keine Handys unter dem Markennamen HTC auf dem Markt hatte.

(APA/Reuters)