Italien: Viele Kredite faul

(c) EPA (Giuseppe Giglia)
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Bei notleidenden Krediten gibt es in Italien einen Rekord. Vor allem kleinen Firmen fällt es schwer, Darlehen zurückzuzahlen.

Wien. Faule Kredite haben nicht nur spanische Banken oder österreichische Geldhäuser (aufgrund ihres Osteuropaengagements) in den Büchern. Auch italienische Kreditinstitute leiden unter der ungewissen Rückzahlung ausstehender Darlehen. In Italien ist die Zahl notleidender Kredite im September auf ein Rekordhoch geklettert. Mit 144,5 Mrd. Euro gab es so viele Problemdarlehen wie noch nie. Im August waren es noch 142 Mrd. Euro. Das zeigen Zahlen der italienischen Zentralbank. Der Wert ist damit beinahe doppelt so hoch wie im Jahr 2010.

Vor allem kleinen Firmen fällt es schwer, Darlehen zurückzuzahlen. Die restriktivere Kreditvergabe bedingt jedoch auch, dass Unternehmen kaum mehr an Kredite kommen. So ging einerseits die Kreditvergabe außerhalb des Bankensektors im Jahresvergleich um 4,2 Prozent zurück. Andererseits erhöhten sich die Spareinlagen nicht mehr so stark. Sie stiegen im September lediglich um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an. Der Zuwachs war damit so gering wie seit 13 Monaten nicht mehr. Die Zurückhaltung der Sparer kann für Banken zum Problem werden, da Spareinlagen eine wichtige Finanzierungsquelle darstellen.

Unterdessen gelingt es der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone nicht, die Rezession hinter sich zu lassen. Die italienische Wirtschaft dürfte zwischen Juli bis September das neunte Quartal in Folge geschrumpft sein.  (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2013)

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