Ein elektronisches System soll die Klebevignetten ablösen. Die Maut kann künftig auch über das Internet gekauft werden.
Nach über 17 Jahren bahnt sich in der Slowakei das definitive Aus für klassische Autobahnvignetten an. Wie die slowakische Tageszeitung "Pravda" am Donnerstag berichtete, werden ab 2015 im Nachbarland elektronische Vignetten für Pkws eingeführt. Der Änderung hat bereits das Parlament des EU-Landes zugestimmt.
Statt einer Vignette, die auf die Frontscheibe geklebt wird, werden Autofahrer per Internet oder bei den üblichen Verkaufsstellen wie Tankstellen künftig eine elektronische Vignette kaufen, wobei das neue System sofort das entsprechende Autokennzeichen registrieren wird. Elektronische Kontrolleinrichtungen entlang mautpflichtiger Autobahnen werden dann automatisch die Kennzeichen vorbeifahrender Autos mit der aktuellen Datenbank vergleichen. Das neue System wird Investitionen in Höhe von 35 Mio. Euro fordern.
Der Verkauf der klassischen Autobahnvignetten bringt der Nationalen Autobahngesellschaft der Slowakei derzeit Einnahmen von 51 Mio. Euro im Jahr. Sechs Prozent davon verschlingen allerdings die Distributionskosten für die Vignetten, hieß es zu den Gründen der Modernisierung.
Zudem sind die klassischen Vignetten mit einer ganzen Reihe von Problemen verbunden, so das Verkehrsministerium in Bratislava. Kontrollen der Aufkleber auf Frontscheiben verursachen Staus auf Autobahnen, auch seien klassische Vignetten leicht zu fälschen und Autofahrer beklagen zudem, vor allem zu Jahresanfang seien die Aufkleber bei zahlreichen Tankstellen nur schwer erhältlich. Ein ähnliches System funktioniert bereits erfolgreich im benachbarten Ungarn.
Preiserhöhungen seien in Zusammenhang mit der Modernisierung vorerst nicht geplant. Auch die elektronische Vignette wird mit Laufzeiten von 10 Tagen, einem Monat und einem Jahr erhältlich sein, die Kosten sollen weiterhin bei 10 Euro, bzw. 14 und 50 Euro liegen. Das elektronische Mautsystem für Lkws wird von den Änderungen nicht betroffen sein.
(APA)