Geldmarkt: Auch EBA warnt vor Bitcoin

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Die Europäische Bankenaufsicht warnt Investoren vor potenziellen Verlusten und anderen Risken bei der Onlinewährung Bitcoin.

Wien. Auch die EU-Bankenaufsicht EBA hat die Verbraucher jetzt zu Vorsicht bei der Anwendung der Online-Währung Bitcoin ermahnt. Jeder, der Bitcoins nutze, sei bei den Verlusten auf sich gestellt, warnte die European Banking Authority (EBA) am Freitag nach dreimonatigen Untersuchungen.

Der Bitcoin-Kurs ist in den vergangenen Monaten spektakulär in die Höhe gegangen und binnen weniger Wochen von rund 100 auf mehr als 1200 Dollar geschossen. Diese Entwicklung schürte Angst vor einer Blase – der Preis hat sich seit dem Höchststand aber scheinbar stabilisiert. Freitagabend stand er bei rund 880 Dollar (670 Euro). Bitcoin wird außerhalb der Börsen auf Online-Plattformen gehandelt – sieben Tage pro Woche und 24 Stunden pro Tag.

Keine Zentralbank

Laut EBA gibt es derzeit keinen Schutz und keine Entschädigungen für diejenigen, deren digitale Portemonnaies gehackt würden, bei denen Überweisungen schiefliefen oder einzelne Online-Börsen geschlossen würden. In der Vergangenheit hätten Verbraucher bereits hohe Summen verloren.

Die EBA schließt sich damit ähnlichen Warnungen der französischen Notenbank, der US-Börsenaufsicht SEC und der chinesischen Zentralbank an, geht aber nicht so weit, Verbrauchern den Verzicht auf die Online-Währung zu empfehlen.

Berichte, denen zufolge China Bitcoin komplett verboten hätte, sind aber falsch. Die Chinesische Notenbank hat lediglich versucht, den Handel mit Bitcoin zu regulieren. Im vergangenen Jahr hat der US-Geheimdienst FBI erklärt, Bitcoins würden von Kriminellen genutzt, um Geld global zu bewegen.

Hinter den Bitcoins steht im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen weder eine Zentralbank, Regierung oder ein physischer Vermögenswert wie Gold. Die EBA prüft, ob sie doch noch in die Aufsicht über Online-Währungen einsteigt. Der Wert der wohl bekanntesten Online-Währung Bitcoin ist lediglich vom Vertrauen seiner Nutzer abhängig.

Norwegen: Keine Währung

Ähnlich wie China und Deutschland zuvor, hat auch Norwegen bereits entschieden, dass Bitcoin vor dem Gesetz nicht als „Geld“ oder Währung zu werten sei und deshalb kapitalertragssteuerpflichtig sei. Das ist aber nicht unbedingt eine negative Nachricht – immerhin wird Bitcoin so indirekt als Finanzasset anerkannt. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.12.2013)

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