Kuba erlaubt erstmals Kauf von Neuwagen

Erstmals seit 1959 dürfen in Kuba Autos importiert werden.

Havanna. Kuba erlaubt erstmals den Kauf von Neuwagen für Privatpersonen und Unternehmen. Der sozialistische Inselstaat will auch zum ersten Mal seit der Revolution von 1959 Autos importieren und über staatliche Geschäfte verkaufen, ohne dass dafür eine Sondergenehmigung der Regierung nötig ist.

Bereits vor zwei Jahren erlaubte die Regierung den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen ohne Genehmigung. Allerdings galt dies nur für vor der Revolution importierte Autos – meist alte US-Limousinen, die das Bild der Hauptstadt Havanna prägen. Für die auf der Insel verbreiteten Sowjet-Fertigungen und die neueren Autos aus Regierungsbestand war bisher weiterhin die Zustimmung des Staates nötig.

Fahrräder zum Selbstkostenpreis

Mit dem Importzoll von 100 Prozent auf Neuwagen werde eine Modernisierung des öffentlichen Verkehrs finanziert, hieß es von offizieller Seite. In einem weiteren, zugleich verkündeten Schritt sollen staatliche Geschäfte künftig Fahrräder zum Selbstkostenpreis auf den Markt bringen, um ihre Nutzung anzuregen.

Der Staat behält weiterhin das Monopol auf den gewerblichen Verkauf von Autos. Die seit der sanften wirtschaftlichen Modernisierung seit 2011 gegründeten Unternehmen dürften von der Reform profitieren. Die wirtschaftliche Öffnung des Landes wurde kürzlich durch eine politische Geste illustriert: Bei der Trauerfeier für Nelson Mandela kam es zum historischen Handschlag zwischen US-Präsident Obama und dem kubanischen Präsidenten Raúl Castro Ruz. (APA/es)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2013)

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