Anleger flüchten in Scharen aus Brasilien

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12,3 Milliarden Dollar sind im Vorjahr abgeflossen. Konsumflaute und Außenhandelsdefizit machen dem Schwellenland zu schaffen.

Der jahrelange Ansturm von Anlegern auf Brasilien hat sich im vergangenen Jahr abrupt in eine Flucht gewandelt. Das Land verzeichnete im Vorjahr mit 12,3 Milliarden Dollar (neun Milliarden Euro) den höchsten Abfluss von Devisen seit über einem Jahrzehnt, wie aus Daten der Notebank vom Mittwoch hervorgeht. Für den bevölkerungsreichsten Staat Südamerikas. Zuletzt waren Investoren im Jahr 2002 wegen der Wahl von Luiz Inacio Lula da Silva zum Präsidenten aus dem bevölkerungsreichsten Staat Südamerikas panikartig geflohen. Damals betrug der Abfluss knapp 13 Milliarden Dollar. Während der Finanzkrise hatte sich Anleger dagegen auf der Suche nach Rendite über Jahre hinweg regelrecht darum gerissen, ihr Geld in Brasilien zu investieren.

Hintergrund für die derzeitige Misere ist unter anderen das hohe Außenhandelsdefizit und der Verfall der Landeswährung Real. Brasilien macht zudem eine hohe Inflation zu schaffen, welche den Konsum bremst. Die Notenbank hatte deswegen den Leitzins Ende 2013 auf zehn Prozent angehoben. Höhere Zinsen bremsen aber zugleich die Investitionen der Industrie. Außerdem spürt Brasilien die Straffung der US-Geldpolitik.

(APA)

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