IWF: Kapitalflucht aus Osteuropa beschleunigt sich

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The International Monetary Fund logo is seen during a news conference in BucharestREUTERS
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Vor allem aus Ungarn und Slowenien wurde heuer viel Kapital abgezogen. Der IWF sieht eine "besorgniserregende Entwicklung".

Westeuropäische Banken haben Mitte 2011 erneut damit begonnen, ihre Finanzierung für Töchterinstitute in Osteuropa zurückzufahren. Im zweiten Halbjahr 2013 hat sich diese Tendenz nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Osteuropabank EBRD noch einmal beschleunigt, schreibt der "Standard".

Für Asim Husain, Vizechef der Europaabteilung beim IWF ist es eine "signifikante und besorgniserregende Entwicklung". Maßstab für den Abzug von Kapital ist der Rückgang von grenzüberschreitende Bankenforderungen. In Slowenien und Ungarn seien diese im Ausmaß von etwa 20 Prozent der Wirtschaftsleistung zurückgefahren worden. Aber auch in Kroatien, Rumänien und Serbien habe es einen massiven Kapitalabfluss gegeben.

120 Milliarden Euro abgezogen

"Insgesamt haben westeuropäische Banken seit dem Höhepunkt des Booms rund 120 Milliarden Euro aus der Region abgezogen - und in dieser Zahl ist die jüngste Welle der Kapitalflucht aus dem zweiten Halbjahr 2013 noch nicht einmal eingerechnet" schreibt der "Standard". Genaue Daten wollen EBRD und IWF kommende Woche veröffentlichen. Seit dem dritten Quartal 2013 gleichen andere Investoren auch nicht mehr den Rückzug der Banken aus. Damit gibt es einen Nettoabfluss von Kapital. Ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung der Banken ist der anstehende Stresstest der EZB, vor dem die Finanzinstitute die Qualität ihrer Bilanzen aufpolieren. Der Rückzug von Unternehmen liege hingegen eher in der restriktiveren Geldpolitik der US-Notenbank Fed.

Dazu kommt, dass die Unternehmen in vielen dieser Länder überschuldet sind und die Wirtschaft in Ländern wie Ungarn oder Rumänien stagniert. Die Nachfrage nach neuen Krediten ist dadurch stark eingeschränkt.

Artikel auf "derstandard.at"

(APA)

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