Die Banken konnten durchwegs die Gewinne verdoppeln. Lange hatten viele geplatzte Kredite im Immobilienbereich nach dem jähen Ende des Baubooms die Geldhäuser des Landes schwer unter Druck gesetzt.
Madrid. Weniger faule Kredite haben nach dem spanischen Bankenprimus Santander auch der Nummer zwei, BBVA, einen Gewinnsprung beschert. Der Überschuss kletterte 2013 um ein Drittel auf 2,2 Mrd. Euro, wie das Institut am Freitag mitteilte.
Lange hatten viele geplatzte Kredite im Immobilienbereich nach dem jähen Ende des Baubooms die Geldhäuser des Landes schwer unter Druck gesetzt. Die strauchelnden Banken waren auch hauptsächlich schuld an der schweren Wirtschaftskrise des südwesteuropäischen Landes.
Santander und BBVA sind aber im Ausland stark vertreten und konnten dadurch Belastungen im Inland abfedern. Bei BBVA ist der mexikanische Markt besonders wichtig. Dort stieg der Gewinn um sieben Prozent auf 1,8 Mrd. Euro.
„Die Nachfrage nach Darlehen steigt, die Aussichten für 2014 haben sich erheblich verbessert“, sagte BBVA-Verwaltungsratschef Francisco Gonzalez. In der steigenden Nachfrage nach Darlehen spiegelt sich die bessere konjunkturelle Lage wider.
Die spanische Wirtschaft hatte sich 2013 nach mehr als zwei Jahren aus der Rezession gelöst, das Bruttoinlandsprodukt legte zum Jahresende das zweite Quartal in Folge zu. Allerdings verharrt die Arbeitslosenquote auf dem Rekordniveau von 25,8 Prozent. Für 2014 sagt der Internationale Währungsfonds (IWF) deshalb nur ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent voraus.
Eine deutlich geringere Belastung durch geplatzte Immobilienkredite hat bei Santander nahezu zu einer Verdoppelung des Gewinns geführt. Der Überschuss summierte sich auf 4,4 Mrd. Euro.
Beim drittgrößten Kreditinstitut im Land, der Caixabank, die in Österreich an der Erste Group mit rund zehn Prozent beteiligt ist, verdoppelte sich der Überschuss auf 503 Mio. Euro. Wie die BBVA verdiente auch die Caixa ihr Geld im Kreditgeschäft.
Das Geldhaus aus Barcelona kündigte zudem am Freitag ein Angebot für die verstaatlichte Catalunya Banc an, sollte diese zum Verkauf kommen. Auch Banco Popular äußerste Interesse daran. Die Regierung will die Krisenbank noch vor dem Sommer veräußern.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2014)