Bayern-Banker wegen Kauf der Hypo vor Gericht

Bayern LB, Hypo Alpe Adria
Bayern LB, Hypo Alpe Adria(c) REUTERS (MICHAEL DALDER)
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Alle ehemaligen Manager der Bayerischen Landesbank bestreiten vor Gericht den Vorwurf der Untreue.

München. Nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland sorgt die Hypo Alpe Adria für Schlagzeilen. Am Montag mussten sich die Ex-Vorstände der Bayerischen Landesbank vor Gericht wegen des Kaufs der Hypo im Jahr 2007 rechtfertigen. Die Übernahme der österreichischen Bank habe sich zwar als wirtschaftlicher Fehlschlag erwiesen, sagte Gerhard Gribkowsky, früher Risikovorstand der BayernLB: „Es ist etwas schiefgelaufen, keine Frage, aber nicht jedem Tod liegt ein Mord zugrunde.“

Wurde Haider bestochen?

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft haben die Angeklagten den Kauf der Hypo ohne Rücksicht auf Verluste durchgepeitscht und dafür auch den damaligen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider bestochen. Für die Bayern endete das Engagement in Kärnten mit einem finanziellen Desaster. In Summe setzte die Bayerische Landesbank mit der Hypo 3,7 Milliarden Euro in den Sand. 2009 wurde das Klagenfurter Institut zum symbolischen Preis von einem Euro an den österreichischen Staat verkauft. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft hätten die Bayern 2007 die Hypo zu einem völlig überhöhten Preis übernommen.

Der ehemalige BayernLB-Vorstand Rudolf Hanisch bestreitet, dass er sich der Untreue und der Bestechung schuldig gemacht habe. Man habe die Hypo vor dem Kauf mithilfe von Investmentbanken, Wirtschaftsprüfern und Juristen unter die Lupe genommen. In Schieflage sei die Hypo durch die Finanzkrise nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 geraten.

Die Vorstände seien keine dummen Buben gewesen, die sich demütigen ließen, sondern erfahrene Banker, sagte Gribkowsky. Der ehemalige Manager sitzt bereits seit drei Jahren wegen einer anderen Causa in Haft. Er hat zugegeben, eine Millionensumme von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone angenommen und nicht versteuert zu haben.   (Reuters/höll)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2014)

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