"Wirtschaftsweisen"-Chef: "Leute sollen Geld nicht verjubeln"

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Die Sparquote ist mit zehn Prozent auf niedrigstem Wert seit 2001. Die Menschen sollten mehr Geld für das Alter auf die hohe Kante legen.

Der Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt, hat die Verbraucher angesichts niedriger Zinsen und einer sinkenden Sparquote vor hohen Konsumausgaben gewarnt. Es sei "gefährlich, wenn das Geld nur in den heutigen Konsum fließt und quasi verjubelt wird. Dann fehlt es im Alter", sagte Schmidt der "Bild"-Zeitung.

Die Sparquote der privaten Haushalte lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2013 bei zehn Prozent und war damit so niedrig wie seit 2001 nicht mehr.

Mehr für Altersvorsorge tun

Der Ökonom vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung forderte die Verbraucher auf, mehr Geld auf die hohe Kante zu legen. Auf die Frage, ob die Deutschen mehr sparen müssten, sagte Schmidt: "Mit Blick auf die Altersvorsorge: Ja. Will man im Alter den gleichen Kapitalertrag haben, ist bei dem wohl für noch einige Zeit niedrigeren Zinsniveau ein höheres Sparguthaben erforderlich."

Schmidt warnte die EZB davor, den Leitzins weiter zu reduzieren. "Eine weitere Leitzins-Senkung hätte kaum direkte ökonomische Wirkungen. Sie wäre ein rein psychologisches Signal an die Märkte, dass die EZB nicht untätig ist", sagte der Wissenschafter dem Blatt. Die Inflationsrate in Deutschland werde in diesem Jahr "voraussichtlich etwas über 1,5 Prozent liegen".

Auch wenn für 72 Prozent der Österreicher Sparen eine wichtige oder sehr wichtige Angelegenheit, ist die Sparquote auch hierzulande deutlich zurückgegangen. Die Bereitschaft, für ein Auto oder eine Immobilie zu sparen, ist konstant geblieben, ergab eine Umfrage der Bank Austria im Herbst 2013 Insgesamt lag die Sparquote der privaten Haushalte bei 5,2 Prozent, 2012 lag sie noch bei 7,4 Prozent.

>> Artikel in der "Bild"

(APA/dpa)

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