Europas Stahlindustrie braucht Nachfrage aus China

APA/HANS KLAUS TECHT
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Der Bedarf in Europa ist eingebrochen und liegt um knapp einem Drittel unter dem Niveau von 2006. China wird fast die Hälfte des weltweiten Stahlbedarfes abdecken.

Chinas Stahlhunger bleibt für zehn Jahre ungebrochen, während die Schwerindustrie in Europa eine Durststrecke vor sich hat. "China bleibt der wichtigste Nachfrager von Stahl. Die chinesische Industrie wird bis 2025 mit 1,1 Mrd. t annähernd so viel Stahl benötigen wie der Rest der Welt zusammen", erwartet Martin Theben, Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PricewaterhouseCoopers (PwC).

Die krisengeplagten Euro-Länder und die schwächelnde Konjunktur in den Schwellenländern stimmen die Experten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC allerdings insgesamt pessimistischer.

Prognose nach unten korrigiert

Sie korrigierten daher ihre Prognose für die weltweite Stahlnachfrage nach unten und rechnen bis 2025 durchschnittlich noch mit einem Plus von 3,5 Prozent pro Jahr, wie PwC am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr hatten die Stahlexperten noch einen jährlichen Anstieg um 3,8 Prozent vorausgesagt.

Während in China der Stahlbedarf pro Jahr im Schnitt um 4,3 Prozent zulegen werde, wachse er in den 28 EU-Ländern bis 2025 im Schnitt lediglich um 1,25 Prozent pro Jahr. Deutschland bleibe Wachstumsmotor in Europa mit einem jährlichen Zuwachs um 1,64 Prozent.

In Europa steckt die Schwerindustrie um Weltmarktführer ArcelorMittal seit über zwei Jahren in der Krise. Die eingebrochene Stahlnachfrage in den krisengeplagten Staaten Südeuropas und Überkapazitäten machen den Unternehmen das Leben schwer. ThyssenKrupp und Salzgitter reagierten mit Stellenabbau. ArcelorMittal hat sogar Werke geschlossen. In Europa lag die Nachfrage zuletzt nach Angaben des Stahlverbands knapp 30 Prozent unter dem Niveau von 2006. In Italien oder Spanien betrage das Minus 50 beziehungsweise 60 Prozent.

(APA/Reuters)

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