Norwegen belastet RHI schwer

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Das Werk hat bisher 200 Mio. Euro gekostet und macht Verluste. Aktionäre überraschte das nicht, die RHI-Aktie legte zu.

Wien. 76 Mio. Euro hat der Feuerfestkonzern RHI aus der Beendigung von Insolvenzverfahren bei ehemaligen US-Töchtern lukriert. Aber von dem Zuckerl blieb nichts übrig. Denn die nach wie vor aus dem Ruder laufenden Kosten für das Werk in Norwegen, wofür 65,3 Mio. Euro wertberichtigt werden mussten, Währungsverluste und die Schließung des Werks Duisburg haben eine weit höhere Belastung verursacht. Die RHI musste deshalb 2013 bei einem konjunkturbedingt um 4,4 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro gesunkenen Umsatz einen Rückgang des Nettogewinns um 44,8 Prozent auf 62,7 Mio. Euro hinnehmen. Aktionäre überraschte das nicht, die RHI-Aktie legte zu.

„Wir haben in Norwegen alle Kräfte gebündelt, werden die Probleme aber erst in zwei Jahren gemeistert haben“, sagte RHI-Chef Franz Struzl am Dienstag. Dann sollen die Produktionskosten auf chinesischem Niveau liegen. In Summe habe das Werk, wo der Rohstoff Schmelzmagnesia aus dem Meerwasser gewonnen wird, bisher rund 200 Mio. gekostet.

Für heuer ist Struzl trotz Belastungen von 15 bis 20 Mio. Euro aus Norwegen vorsichtig optimistisch. Er geht von einem besseren operativen Ergebnis aus. Der Umsatz soll um rund drei Prozent zulegen. Ein Grund dafür sei die anziehende Konjunktur in der Stahlindustrie, die für zwei Drittel des Umsatzes verantwortlich ist. Die RHI produziert feuerfeste Auskleidungen für Hochöfen und Schmelzwannen für die Zement- und Glasindustrie.

Um die Kosten generell um zwei bis drei Prozent pro Jahr zu senken, hat Struzl alle Geschäftsprozesse auf den Prüfstand gestellt. Nach der Schließung von Duisburg, die im Vorjahr mit 24,7 Mio. Euro negativ zu Buche schlug, werde aber kein weiteres Werk in Europa geschlossen, betonte Struzl. Allerdings könne er dies für den Rest der Welt nicht ausschließen. Derzeit hat die RHI 34 Produktionsstandorte. Im Vorjahr konnten in Summe 30 Mio. Euro eingespart werden.

Obwohl auch künftig „die Musik in China spielt“, wie Struzl betonte, werden die USA und Kanada sowie Nahost und Afrika als Absatzgebiete immer interessanter. „Wir sind in Nigeria und wieder in Libyen und Ägypten aktiv.“ (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2014)

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