Investment: Buffetts Tipps für Anleger

File photo of Warren Buffett in Omaha
File photo of Warren Buffett in Omaha(c) Reuters (RICK WILKING)
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In einem Brief an seine Aktionäre gibt Milliardär Warren Buffett Einblick in seine Investmentweisheiten.

Wien. Warren Buffett hat es mit ein paar ziemlich erfolgreichen Aktieninvestments weit gebracht. Der heute 83-Jährige ist nicht nur einer der reichsten Menschen der Erde. Er hält mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway auch Anteile an mehr als 80 Firmen, wie etwa Coca-Cola oder IBM.

Das „Orakel von Omaha“, wie Buffett gern genannt wird, hat in einem Brief an seine Aktionäre nun zusammengefasst, woran sich Anleger halten sollten:

1) Man muss kein Experte sein, um zufriedenstellende Renditen zu erzielen. Dann muss man aber auch bereit sein, Grenzen zu akzeptieren. Es ist wichtig, Dinge einfach zu halten. Werden schnelle Gewinne versprochen, sollte man das Angebot lieber ablehnen.

2) Als Anleger sollte man sich auf die künftige Produktivität des Anlageobjektes, das man im Blick hat, konzentrieren. Kann man die Einnahmen nicht einschätzen, sollte man das Investment bleiben lassen und weiterziehen. Niemand kann alle Investmentmöglichkeiten evaluieren. Wichtig ist, zu verstehen, was man tut.

3) Wer sich auf künftige Preisänderungen fokussiert, der spekuliert. Schlecht sei daran nichts, sagt Buffett. Er selbst schaffe es aber nicht, erfolgreich zu spekulieren. Und zweifelt an jenen, die behaupten, darin ununterbrochen erfolgreich zu sein. Die Hälfte aller Münzwerfer wird beim ersten Wurf erfolgreich sein, schreibt Buffett. Wer weiterspielt, kann sich seines Gewinns aber nicht sicher sein. Die Tatsache, dass ein bestimmter Vermögenswert in der jüngeren Vergangenheit zugelegt hat, ist nie ein Kaufgrund.

4) Spiele werden von denen gewonnen, deren Fokus auf dem Spielfeld liegt. Und nicht von jenen, die auf die Anzeigetafel blicken. Man sollte seine Aktienkurse also nicht täglich verfolgen.

5) Makro- oder Marktvorhersagen zu lauschen ist Zeitverschwendung. Das verstellt die eigene Sicht auf die Dinge.

Langfristig denken

Kleinanleger sollten sich nicht nur Gewinner herauspicken, mahnt Buffett. Vielmehr sollten sie einen Querschnitt mehrerer Unternehmen besitzen. Außerdem ist der Einstiegszeitpunkt entscheidend: Anleger investieren meist dann, wenn es zu spät ist. Daher sollte man Aktien lieber über einen langen Zeitraum hinweg anhäufen. Ist die Nachrichtenlage schlecht und sind Aktienkurse unter ihren Hochs, sollte man seine Bestände keinesfalls verkaufen. (nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2014)

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