Das hohe Niveau der Arbeitskosten sei "Gift für den Standort", kritisiert die Industriellenvereinigung.
Wien/Brüssel. Bei der Entwicklung der Arbeitskosten innerhalb der Eurozone seit 2008 hat Österreich laut Eurostat den stärksten Anstieg überhaupt zu verzeichnen. In den Jahren seit dem Ausbruch der Krise bis 2013 stiegen die Arbeitskosten hierzulande um 18,9 Prozent auf durchschnittlich 31,40 Euro pro Stunde an.
Wegen des hohen Niveaus werde es den heimischen Unternehmen schwer gemacht zusätzliche Jobs zu schaffen, so Christoph Neumayr, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV). Den Anstieg der Arbeitskosten bezeichnete er als „Gift für den Standort“. In Griechenland und Portugal waren die Arbeitskosten im gleichen Zeitraum um 18,6 bzw. 5,2 Prozent zurückgegangen. Nach Branchen sind die Arbeitskosten am höchsten in der Industrie, gefolgt vom Dienstleistungssektor und dem Baugewerbe.
Auch Spitzenwert bei Lohnnebenkosten
Die Arbeitskosten bestehen aus Löhnen und Gehältern sowie Lohnnebenkosten, die in Österreich mit einem Anteil von 26,7 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt der Eurozonen-Länder von 23,7 Prozent liegen. Wifo-Chef Karl Aiginger forderte eine Entlastung des Faktors Arbeit. Ansonsten werde die Arbeitslosigkeit hoch bleiben, so der Wirtschaftsforscher. Die steigende Arbeitslosigkeit müsse als Alarmsignal verstanden werden, so IV-Generalsekretär Neumayr. Er fordert trotz der beschlossenen Kostensenkung von 0,2 Prozent weitere Reduzierungspotentiale zu prüfen. (apa/herbas)
(APA)