Credit Suisse rechnet mit hoher Strafe

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Die Schweizer Großbank hat 895 Millionen Franken rückgestellt.

Zürich. Die Credit Suisse stellt sich auf eine saftige Strafe im US-Steuerstreit ein. Die Schweizer Großbank verdoppelte die entsprechenden Rückstellungen auf 895 Mio. Franken (734,2 Mio. Euro), wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Die Bank arbeite mit den Behörden der USA und der Schweiz zusammen, um eine Lösung für den Fall zu finden, hieß es dort.

Ein Sprecher der Bank wollte sich nicht zu der Frage äußern, ob eine Einigung mit dem US-Justizministerium in Reichweite liege. Den Rechnungslegungsvorschriften zufolge müssen die Kostenfolgen eines Rechtsfalls aber wahrscheinlich sein und sich realistisch abschätzen lassen, um eine Rückstellung zu bilden.

Credit Suisse ist eine von 14Schweizer Banken, gegen die die US-Justiz wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt. Die zweitgrößte Schweizer Bank hat den US-Behörden bereits große Mengen an Daten zum Geschäft sowie zu Kunden und Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Der nächste wichtige Schritt zu einer Einigung ist nun die Aushandlung einer Strafe. Die meisten Experten haben erwartet, dass die bereits 2011 beiseitegelegten 295 Mio. Franken dafür nicht ausreichen würden.

UBS legte Latte hoch

Messlatte für die Einschätzungen war der Rivale UBS: Die größte Schweizer Bank hatte sich 2009 mit der Zahlung von 780 Millionen Dollar und der Lieferung von rund 4500 Kundennamen von einer Strafverfolgung durch die Amerikaner freigekauft.

Im Februar brummte die US-Börsenaufsicht SEC der Credit Suisse eine Strafe von umgerechnet 175 Mio. Franken auf. Für eine Einigung mit dem US-Justizministerium stellte die Bank nun weitere 425 Mio. Franken zurück. Die Rückstellungen für alle Rechtsstreitigkeiten des Konzerns verdoppelten sich im vergangenen Jahr auf 2,3 Mrd. Franken. Angesichts der zusätzlichen Rückstellungen muss Credit Suisse das Ergebnis des vierten Quartals korrigieren und weist nun einen Verlust von fast einer halben Milliarde Franken aus. Der Jahresgewinn beläuft sich damit noch auf 2,3 (Vorjahr 1,4) Mrd. Franken. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2014)

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