Metalle: Norilsk Nickel prophezeit Engpässe

Nickel, Norilsk, Gewinn
Nickel, Norilsk, Gewinn(c) REUTERS (YUSUF AHMAD)
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Der Gewinn beim weltweit größten Nickel- und Palladiumproduzenten brach ein.

Wien. Weil die schwächelnde Nachfrage seitens der Stahlindustrie und die Überproduktionen in China den Nickelpreis im Vorjahr um 14 Prozent nach unten gezogen hatten, brach auch der Gewinn beim russischen und weltweit größten Nickelproduzenten Norilsk Nickel entsprechend ein. Unterm Strich ging der Überschuss um 64 Prozent auf 774 Mio. Dollar zurück, wie das Unternehmen gestern meldete. Mit dazu bei trugen auch Wertberichtigungen einiger Aktiva. Der Umsatz sank um sieben Prozent auf 11,5 Mrd. Dollar.

Nickel gilt als besonders temperaturbeständiges und korrosionsfestes Metall und ist neben Eisen der wichtigste Rohstoff zur Herstellung von Edelstahl bzw. zur Produktion von Panzerplatten für Tresore oder die Rüstungsindustrie. Die Preisentwicklung drehte allerdings mit Beginn dieses Jahres nach oben, nachdem Indonesien ein Verbot für den Export von Nickelerz nach China verfügt hatte. Der Preis stieg seither um 19 Prozent. Der Konzern prophezeit eine weitere Verteuerung für 2014 und 2015, weil ab dem dritten Quartal ein Engpass für das Metall bestehen könnte.

Auch Palladium wird knapp

Für Palladium und Platin sagt der Konzern ebenfalls einen Engpass in diesem Jahr voraus. Norilsk Nickel gehört zu den wichtigsten Palladiumproduzenten weltweit. Das Metall bringt dem Konzern ein Fünftel seines Umsatzes. Im Unterschied zu Gold und Silber hat Palladium preislich 2013 angezogen und notiert wieder so hoch wie vor zweieinhalb Jahren.

Palladium gehört zur Gruppe der Edel- bzw. Platinmetalle – hat also ähnliche Eigenschaften wie Platin. Das Metall wird vor allem zur Produktion von Kraftfahrzeug-Katalysatoren verwendet. Dazu noch in der Schmuckindustrie und in der Dentalmedizin. 40 Prozent der weltweiten Förderung kommen aus Russland. Zweiter großer Palladiumproduzent ist Südafrika.

Die zuletzt positive Preisentwicklung bei Palladium setzte sich dieses Jahr fort – und zwar aus Angst, dass der Krim-Konflikt eskalieren und zu Lieferunterbrechungen aus Russland führen könnte. Auch Streiks in Südafrikas Minen sorgten für Nervosität.  (est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.04.2014)

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