Visegrád-Staaten profitierten von EU-Beitritt

HUNGARY V4 REGIONAL DEVELOPMENT
HUNGARY V4 REGIONAL DEVELOPMENT(c) APA/EPA/Balazs Mohai (Balazs Mohai)
  • Drucken

Ihr Beitritt war freilich auch für Österreich vorteilhaft. Die V4 ist zum viertgrößten Exporteur der EU geworden.

Wien. In einer Studie anlässlich des Jubiläums zu zehn Jahren EU-Osterweiterung nur die vier Visegrád-Staaten (V4) Tschechien, Slowakei, Ungarn und Polen zu analysieren, ist zwar per se etwas konstruiert. Bei ihnen, immerhin 64 Mio. Einwohner stark, zeigt sich aber, so die Erste Group bei ihrer gestrigen Studienpräsentation, dass Wirtschaft und Wohlstand seit dem EU-Beitritt 2004 deutlich gestiegen sind.

Konkret habe die EU-Mitgliedschaft etwa ein Prozent zum jährlichen Wirtschaftswachstum in den V4 beigetragen (was durchschnittlich 3,4 Prozent Wachstum ergab), die Hälfte des Zusatzeffekts basiere auf den 130,9 Mrd. Euro, die an Förderungen aus Brüssel kamen. Auch bis 2020 wird eine gleich hohe Summe von 57,4 Mrd. Euro Agrarbeihilfe in die V4 fließen.

Sollte die Nutzung der Gelder effizient sein, könnten sie jährlich 0,3 bis 0,7 Prozent zum Wachstum beitragen, so die Erste Group. Heute tragen die V4-Staaten 5,4 Prozent zur EU-Wirtschaftsleistung bei (2003 waren es 3,7 Prozent).

Win-win-Situation

Andere Kennzahlen sind noch überzeugender: So sind die V4 zum viertgrößten Exporteur der EU geworden. Das BIP pro Kopf habe sich in der Slowakei und Polen mehr als verdoppelt. Im V4-Schnitt beträgt es 11.000 Euro, während das der EU-15 bei 29.900 Euro liegt.

Zu den Hauptgewinnern der EU-Erweiterung hätte auch Österreich gehört, so Ökonom Rainer Münz. 2003 gingen 8,9 Prozent der österreichischen Ausfuhren in die V4, 2012 waren es 12,4 Prozent. Demografisch würden die V4 der westlichen Tendenz folgen, mangelnden Nachwuchs durch Immigration zu kompensieren. (est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.