Siemens will offenbar tausende Jobs streichen

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FRANCE BUSINESS US ALSTOM SIEMENS GENERAL ELECTRICAPA/EPA/ETIENNE LAURENT
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Bei einem Konzernumbau könnte Siemens tausende Jobs abbauen. Indes denkt der Konzern über ein Gebot für Alstom nach.

München. Der deutsche Siemens-Konzern will einem Magazinbericht zufolge im Zuge des Konzernumbaus erneut tausende Arbeitsplätze streichen. Die Auflösung der vier großen Sektoren und die damit einhergehende Streichung der obersten Hierarchie-Ebene werde einen signifikanten Stellenabbau mit sich bringen, berichtete das deutsche „Manager Magazin online" am Montag unter Berufung auf mehrere Topmanager.

Das werde zur Kürzung einer mittleren bis höheren vierstelligen Zahl von Stellen führen - über die seit 2012 zur Disposition stehenden 15.000 Arbeitsplätze hinaus. Siemens wollte sich am Montag dazu nicht äußern, Siemens Österreich verweist auf nächste Woche. Der neue Siemens-Chef Joe Kaeser will am 7. Mai seine neue Strategie vorstellen. Dabei wolle er neben dem Verkauf mehrerer Firmenteile eine Akquisition im Energiebereich ankündigen, berichtete das Magazin weiter. Die Investition dafür werde im Milliardenbereich liegen.
Um die Energiesparte von Alstom gehe es dabei aber nicht, hieß es. Der Verkauf der Post- und Gepäckautomatisierung mit 3600 Mitarbeitern solle noch im Mai über die Bühne gehen. Favorit dafür ist Finanzkreisen zufolge der US-Investor Wilbur Ross. Wie berichtet, zeigt sich der US-amerikanische Siemens-Konkurrent General Electric an der Energiesparte der französischen Alstom interessiert. Um einen Verkauf des französischen Industriejuwels an die Amerikaner zu verhindern, wendet sich die französische Regierung an Siemens. Der deutsche Konkurrent solle ebenfalls ein Offert legen.

Gespräche über Alstom

Für Montagabend war ein Treffen der Siemens-Spitze mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande angesetzt. Im Anschluss an die Gespräche will Siemens entscheiden, ob ein Angebot für Alstom abgegeben wird. Der Siemens-Aufsichtsrat will sich auf einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag mit dem Thema befassen, sagten drei mit der Situation vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Siemens wollte sich dazu nicht äußern.
Am Montagmorgen hatte bereits General-Electric-Chef Jeffrey Immelt beim französischen Staatspräsidenten und beim Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg vorgesprochen. Anschließend ließ der Konzernlenker mitteilen, das Treffen sei produktiv gewesen, der Dialog „offen und freundlich". General Electric verstehe und schätze Hollandes Sicht. Man wolle weiter zusammenarbeiten. (Reuters/APA)

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