Günstiges Gas lockt BASF

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Ludwigshafen DEU Bilanzpressekonferenz BASF Logo von BASF(c) imago/Hannelore Förster
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BASF will vom Schiefergasboom in den USA profitieren und investiert groß an der Golfküste.

Ludwigshafen. Das weltgrößte Chemieunternehmen, BASF, lockt der Schiefergasboom in die USA. Mit einer neuen Großanlage für Propylen an der amerikanischen Golfküste will der deutsche Konzern von den niedrigen Gaspreisen dort profitieren. „Wir wollen diesen Grundstoff direkt in Nordamerika weiterverarbeiten und unser Geschäft kräftig ausbauen“, sagte Konzernchef Kurt Bock am Freitag auf der Hauptversammlung.

Die Anlage kostet voraussichtlich mehr als eine Milliarde Euro – es wäre für BASF die bisher größte Einzelinvestition. Im ersten Quartal bremste den Ludwigshafener Konzern vor allem ein schwaches Öl- und Gasgeschäft. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) sank um drei Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Bock bekräftigte aber die Jahresziele des Konzerns.

Chemiekonzerne, die in den USA produzieren, haben wegen des niedrigen Gaspreises dort große Kostenvorteile im Vergleich zu Firmen, die hauptsächlich in Europa ihre Chemikalien herstellen. Erdgas kostete in den USA zuletzt nur ein Drittel von dem, was in Europa gezahlt wurde. Dies ist einer der Gründe dafür, dass bei BASF in den nächsten fünf Jahren weniger als die Hälfte aller weltweiten Investitionen nach Europa fließen.

Schiefergasboom

„Das ist zum ersten Mal der Fall“, sagte Bock vor rund 5500 versammelten Aktionären in Mannheim. Die geplante neue Großanlage in den USA soll aus Erdgas Propylen herstellen, einen wichtigen chemischen Grundstoff für Autolacke, Waschmittel und Superabsorber für Windeln.

Um vom Schiefergasboom in den USA zu profitieren, baut BASF bereits eine Anlage für Ameisensäure im US-Bundesstaat Louisiana, die dieses Jahr an den Start gehen soll. Die Chemikalie wird für die Schiefergasgewinnung eingesetzt. Zudem stellte der Konzern eine petrochemische Großanlage in Port Arthur in Texas von Rohbenzin (Nafta) auf günstige erdgasbasierte Rohstoffe um. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.05.2014)

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