Audi-Chef Stadler bangt um Geschäft in Russland

Audi-Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler
Audi-Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler(c) imago stock&people (imago stock&people)
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Die Autohersteller blicken mit Sorge auf die Ukraine. Vor allem die Abwertung der russischen Währung bereitet den Unternehmen große Probleme.

Schon beim Genfer Autosalon Anfang März haben die Autohersteller die Lage in der Ukraine mit Sorge betrachtet. Nun hat sich die Situation im Krisenland eher verschlechtert und deshalb fürchten die großen europäischen Autohersteller um ihr lukratives Geschäft am russischen wichtigen Markt, denn die EU-Sanktionen beginnen zu wirken. So hat sich Audi-Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler zu Wort gemeldet. Er erwartet massive Umsatzeinbußen durch den Kursverfall der russischen Währung, so der Audi-Chef im „Ö1-Morgenjournal".

Der riesige russische Markt ist für viele Autoproduzenten der Hoffnungsmarkt schlechthin. So ist Russland für die GM Tochter Opel heute bereits der drittgrößte Markt in Europa. Der Premiumhersteller BMW verkauft derzeit über 40.000 Autos pro Jahr in Russland. Und in sechs Jahren bereits wird Russland für fast alle Hersteller der größte Automarkt Europas sein.

"Exportstopp keine Diskussion"

Audi-Chef Rupert Stadler befürchtet eine weitere Eskalation der Ukraine-Krise. Denn es gebe auch eine Diskussion über die Stärke der russischen Volkswirtschaft, um Wachstum auch aus eigener Kraft zustande zu bringen, sagt der Audi Vorstandsvorsitzende am laufenden Motorensymposium in Wien. Zudem mache die Abwertung der russischen Währung den Unternehmern fast noch mehr Sorgen. Denn die Lieferung von Waren aus Europa nach Russland werde durch seutliche höhere Preise zunehmend schwieriger. Auf konkrete Prozentzahlen zum Absatzrückgang will sich Stadler nicht einlassen.

Auch wenn durch noch strengere Wirtschaftssanktionen gegen Russland eine Verschärfung der Situation drohe, werde zwar der Export von Waren noch schwieriger, ein Exportstopp sei für Audi aber keine Diskussion, versicherte Stadler. Auch die österreichische Zulieferindustrie bangt um das Russlandgeschäft, den eine Verschlechterung der Situation würde auch für diese nicht ohne Folgen bleiben.

Branche bleibt fordernd

Auch insgesamt sieht Audi-Chef Stadler sieht die Autoindustrie in den kommenden Jahren vor enorme Herausforderungen gestellt. Weltweit gebe es einen stetig schärferen Wettbewerb, sich verändernde Wünsche von Kunden oder strenger Verbrauchs- und Abgasvorschriften, die die Ingenieure an die Grenzen des technisch machbaren brächten.

Gerade für Hersteller von Autos der Oberklasse sei das besonders schwierig. "Das schütteln sie nicht mal so einfach aus dem Ärmel", sagte Stadler am Donnerstagabend. Zudem wachse der Druck, schneller als bisher neue Modelle auf den Markt zu bringen. "Die Produktzyklen werden sich weiter brutal verkürzen."

Die Branche müsse sich diesen Aufgaben annehmen. Audi sei dafür jedenfalls bestens aufgestellt. Audi investiere bis 2018 rund 22 Mr. Euro in neue Fabriken, Technik und Forschung. Die VW-Tochter will bis 2020 am Rivalen BMW vorbeiziehen und den Dreikampf mit den Münchnern und Daimler für sich entscheiden.

>> Beitrag im "Ö1-Morgenjournal"

(red.)

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