Italiens Banken verlieren 130Mrd. Euro

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USA IMF WORLD BANK 2014 SPRING MEETINGS(c) APA/EPA/MICHAEL REYNOLDS
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Notleidende Kredite: Seit 2008 haben Italiens Banken 130 Mrd. Euro verloren.

Rom. Wegen notleidender Kredite haben italienische Banken seit 2008 rund 130 Mrd. Euro verloren, so der italienische Notenbank-Chef Ignazio Visco. „In diesen Krisenjahren hat der außerordentliche Wirtschaftsrückgang die Solidität vieler Unternehmen gefährdet, die Kredite nicht zurückzahlen können. Die Auswirkungen für die Banken sind gravierend“, so Visco.

Das Bankensystem habe auf die zunehmenden notleidenden Kredite mit Ausgabenkürzungen reagiert. Zwischen 2008 und 2013 sei die Zahl der Bankenmitarbeiter um 30.000 Personen gesunken, 2400 Filialen wurden geschlossen. Visco rief die Geldhäuser zu Fusionen auf, um ihre Effizienz zu steigern.

Der Notenbank-Chef appellierte an Italiens Unternehmen, ihre Kapitaldecke zu stärken. „Die hohe Verschuldung und die Abhängigkeit von Bankkrediten sind Zeichen der finanzielle Schwäche italienischer Unternehmen“, betonte Visco.

Steuersenkungen begrüßt

Italien habe nach zwei Jahren Rezession die Krise bewältigt, doch die Wirtschaft wachse noch unter den Erwartungen. Daher könne sich das Land nur einen langsamen Anstieg der Beschäftigung erhoffen. Seit Beginn der Krise seien eine Million Jobs verloren gegangen. Die Arbeitslosigkeit habe sich in diesen Jahren verdoppelt.

Die Notenbank begrüßte den Beschluss der italienischen Regierung, den Steuerdruck für Niedrigverdiener zu senken. Wichtig seien jedoch Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigung, betonte Visco. Auch die EU müsse verstärkt in die Förderung von Wachstum und in die Schaffung neuer Arbeitsplätze investieren. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.05.2014)

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