Aufwärtstrend ist noch intakt

Traders are pictured at their desks in front of the DAX board at the Frankfurt stock exchange
Traders are pictured at their desks in front of the DAX board at the Frankfurt stock exchangeREUTERS
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Der DAX hält sich über der 200-Tage-Linie, der Abstand ist aber kleiner geworden.

Angesichts der weltpolitischen Krisen und der Angst vor enttäuschenden Unternehmensgewinnen hat sich der Frankfurter Leitindex DAX von der heuer erstmals erklommenen 10.000-Punkte-Marke wieder deutlich entfernt. Beunruhigend ist das vorerst nicht. Zumindest nicht, wenn man den Charttechnikern vertraut. Der DAX hält sich deutlich über der 200-Tage-Linie. Deren Berechnung funktioniert so: Für jeden Tag wird das arithmetische Mittel der Schlusskurse der jeweils 200 zurückliegenden Handelstage berechnet. Dadurch ergibt sich für jeden Tag ein Wert. Die Werte werden dann durch eine Linie verbunden.

So will man den langfristigen Trend um kurzfristige Ausreißer bereinigen. Ob man aus der 200-Tage-Linie Handlungsempfehlungen ableiten kann, ist umstritten. Zum einen handelt es sich um einen nachlaufenden Indikator (zuerst fallen die Kurse, dann schlägt sich das in der 200-Tage-Linie nieder). Zum anderen zeigt die Linie, welcher Trend an den Märkten vorherrscht. Fällt der Kurs unter die 200-Tage-Linie, gilt das in der Theorie als Indiz für einen Abwärtstrend. Steigt er darüber, gilt der Abwärtstrend als beendet. In der Praxis kommt es häufig zu Fehlsignalen.

Der DAX jedenfalls hielt sich in den vergangenen Jahren stets über der 200-Tage-Linie; tatsächlich erlebte der Index einen Höhenflug und stellte ein Allzeithoch nach dem anderen ein. Zuletzt ist der Abstand jedoch deutlich geschrumpft. Kurzfristig schaut es weniger gut aus: Die 100-Tage-Linie hat der DAX in den vergangenen Monaten mehrmals nach unten durchbrochen, derzeit liegt er unter der 50-Tage-Linie. Die beiden letzten genannten Linien gelten allerdings als weniger aussagekräftig.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.07.2014)

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