EU exportiert erstmals mehr Weizen als USA

(c) Clemens Fabry
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Die Europäischen Union steuert auf einen weiteren Ernterekord zu. Die EU-28 dürften damit zum größten Weizenexporteur des Globus aufsteigen.

Wien. Auch heuer wird die Getreideernte in der Europäischen Union wieder deutlich höher ausfallen als im Jahr zuvor. Vor allem aufgrund der Ausweitung der Weizenanbauflächen wird eine Gesamternte von mehr als 300 Mio. Tonnen Getreide erwartet.

Die Produktion stieg über die vergangenen fünf Jahre um zehn Prozent. Die EU-28 dürften damit zum größten Weizenexporteur des Globus aufsteigen. Die Agrarmarkt Austria (AMA) erwartet Getreide-Exportüberschüsse von mehr als 30 Millionen Tonnen. Nach der neuesten Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums USDA werden die USA mit ihren weltweiten Weizenexporten über 25 Millionen Tonnen heuer erstmals von der EU mit ihren 28 Millionen Tonnen übertroffen.

Die Preise sind niedrig

Auch Österreichs Bauern können mit der heurigen Getreideernte, die um knapp zehn Prozent auf 3,22 Millionen Tonnen steigen wird, zufrieden sein. Mehr Einnahmen bedeute das für die heimischen Landwirte allerdings nicht, betonte die AMA. Denn die Preise auf den Weltmärkten sind derzeit nicht sonderlich hoch. Eine Tonne Weizen notiert mit rund 175 Euro in Paris derzeit um 37 Prozent unter dem Höchstwert der vergangenen beiden Jahre.

Entscheidend für den finanziellen Erfolg der Bauern ist die Qualität des Getreides. Die AMA schätzt, dass Österreichs Landwirte 20 Prozent Premiumweizen, 20 Prozent Qualitätsweizen und den Rest als Mahl- und Futterweizen ernten werden.

Insgesamt steigt auf dem Getreideweltmarkt die Produktion stärker als der Verbrauch. Auch weltweit gab es 2013/2014 eine Rekordernte. Für heuer wird die zweitgrößte Weltgetreideernte der Geschichte erwartet – sie soll sich auf 1,95 Milliarden Tonnen belaufen. Der Verbrauch werde nach Prognose bei 1,94 Milliarden Tonnen liegen.  (red/ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2014)

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