China: Mercedes zu teuer

(c) REUTERS (PETAR KUJUNDZIC)
  • Drucken

Preismanipulation. Mercedes soll in China Ersatzteile und Wartungsarbeiten überteuert verkaufen.

Shanghai/München. Nach Audi und BMW haben chinesische Kartellwächter auf der Suche nach Preismanipulationen auch Mercedes für schuldig befunden. Der deutsche Autobauer habe seine Marktposition ausgenutzt, um die Preise für Ersatzteile sowie Reparatur- und Wartungsarbeiten in nachgelagerten Märkten zu kontrollieren, sagte der Leiter der Kartellbehörde in der Provinz Jiangsu, Zhou Gao, der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Wie hoch eine mögliche Strafe ausfallen könnte, blieb offen. Daimler lehnte am Montag eine Stellungnahme ab.


Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission NDRC hatte ausländischen Fahrzeugbauern vorgehalten, zu viel Geld für Ersatzteile, Service oder für Autos zu verlangen. Viele Konzerne versuchten deshalb, die Kartellbehörde mit Preissenkungen milde zu stimmen – oft vergeblich.

Audi, größter Oberklasse-Anbieter in China, erklärte sich zur Zahlung einer Strafe bereit, die sich auf rund 30 Mio. Euro belaufen soll. Vier BMW-Händler wurden wegen illegaler Absprache von Inspektionsgebühren zur Zahlung von rund 195.000 Euro verdonnert.

Ersatzteile teurer als Neuwagen

Bei Daimler rückten die Kartellwächter im Zuge ihrer Ermittlungen zur Razzia in Handelsvertretungen in Shanghai und in Jiangsu an. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua schrieb unter Verweis auf einen chinesischen Branchenverband, dass die Kosten für alle Ersatzteile eines Autos der Mercedes-C-Klasse zwölfmal so hoch sein könnten wie der Preis für einen Neuwagen. Importfahrzeuge sind in China deutlich teurer als etwa in den USA. Die Autobauer argumentieren, das liege an hohen Zöllen und anderen Abgaben. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.08.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.