Russland-Krise: "Ernstes Problem für Banken"

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Laut FMA sollten Banken wegen der Russland-Krise mehr Kapital vorhalten. Denn die Ertragskraft könnte "massiv nach unten gehen".

Alpbach. Die Russland-Krise ist aus der Sicht der Finanzmarktaufsicht ein „ernstes Problem“ für die heimischen Banken, das sich auch quantifizieren lässt. So war Russland im ersten halben Jahr 2014 bei der börsenotierten Raiffeisen Bank International weiterhin der stärkste Ergebnislieferant. Die Russland-Tochter wies einen Halbjahresgewinn von 212 Mio. Euro aus, der gesamte Konzerngewinn der RBI belief sich per Ende Juni auf 344 Mio. Euro.

Man beobachte die Situation daher sehr aufmerksam, so FMA-Vorstand Helmut Ettl am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Alpbach. Aus der Sicht des zweiten FMA-Vorstandes, Klaus Kumpfmüller, müssten die Banken mehr Kapital vorhalten, wenn sich das russische Wirtschaftswachstum aufgrund der EU-Sanktionen gegen Russland weiter abschwächt. Dann könnte die Ertragskraft der Banken „massiv nach unten gehen“.

Am vierten November startet die Europäische Bankenaufsicht, 130 Großbanken werden dann von der EZB aus kontrolliert. In Österreich bleiben aber 42 Prozent der Banken aufgrund ihrer geringen Größe unter direkter Aufsicht der FMA in Wien. Es handelt sich dabei um 552 Banken mit einer aggregierten Bilanzsumme von 361 Mrd. Euro, so die Finanzmarktaufsicht. (jil/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2014)

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