Jimmy Choo: Börsengang auf High Heels

Inside A Jimmy Choo Ltd. Luxury Store
Inside A Jimmy Choo Ltd. Luxury Store(c) Bloomberg (Chris Ratcliffe)
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Die durch „Sex and the City“ bekannt gewordene Luxus-Schuhmarke will die Anleger mit der raschen Expansion in Asien locken.

London.Schwindelerregend hohe Absätze, Eleganz und freche Designs – für einen Jimmy-Choo-Schuh sind Frauen auf der ganzen Welt bereit, tief in die Tasche zu greifen. 300 bis 600 Euro, in Einzelfällen bis zu 1000 Euro kann ein Paar Choos kosten.

Gefragt ist die britische Marke spätestens seit ihren Auftritten in der Fernsehserie „Sex and the City“, die auch Schuhdesigner Manolo Blahnik in den Modeolymp gepusht hatten. Gründer Jimmy Choo wurde für seine Verdienste um die britische Mode 2003 von der Queen zum Officer of the Order of the British Empire geadelt. Er trat schon 1996 von der Firmenleitung zurück. Seine Nichte Sandra Choo zeichnet seither für die kreative Leitung verantwortlich.

Chinas Superreiche warten

Bei seinem Börsengang am Montag wurde das Luxus-Label mit bis zu 894 Millionen Euro bewertet. Die Zeichnungsfrist hat am Montag begonnen, die Preisspanne liegt Branchenkreisen zufolge bei 140 bis 180 Pence. Damit käme das Unternehmen auf einen Börsenwert zwischen 546 und 702 Millionen Pfund (695 bis 894 Mio. Euro).

Locken will Jimmy Choo die Anleger mit der Aussicht auf die Expansion in Asien. Dort wächst die Klasse der Superreichen. Das Unternehmen betreibt bisher 120 eigene Geschäfte, bis 2016 sollen jedes Jahr zehn bis 15 hinzukommen. Allein in China soll die Kette von elf auf 30 Shops wachsen. Der größte Markt sind die USA, gefolgt von Japan.

Die deutsche Milliardärsfamilie Reimann, die vor drei Jahren für 500 Millionen Pfund bei Jimmy Choo eingestiegen war, will beim Börsengang bis zu 25Prozent an dem Unternehmen verkaufen. An die Londoner Börse begleitet wird Jimmy Choo von der Bank of America Merrill Lynch, HSBC und der BHF-Bank. Die Schuhindustrie ist nur eine Branche, in die die Reimanns ihre Milliarden investieren. Auch der Schuh- und Lederwarenhersteller Bally gehört zum Portfolio der Holding JAB Luxury. Den Parfumhersteller Coty brachten sie schon im vergangenen Jahr an die US-Börse.

Reich durch Waschmittel

Daneben hat die laut dem Magazin „Bilanz“ fünftreichste Familie Deutschlands zuletzt vor allem in Kaffee-Beteiligungen investiert. Ihr Reichtum stammt aus dem Waschmittelkonzern Benckiser. Er gehört inzwischen zur britischen Reckitt Benckiser, an der die Reimanns noch elf Prozent halten. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.10.2014)

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