FACC schickt Aktie in den Sturzflug

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Wegen hoher Kosten für neue Projekte gab es im Halbjahr Verluste.

Wien. Börsenneulinge haben es schwer. Auch wenn sie schlechte Zahlen begründen können, werden sie von den ohnedies volatilen Märkten geprügelt. Diese Erfahrung muss nun der Flugzeugzulieferer FACC machen. Nachdem der Konzern enttäuschende Halbjahreszahlen präsentiert hatte, rasselte die Aktie am Donnerstag um mehr als zwölf Prozent abwärts.

Unerwartet hohe Anlaufkosten für neue Projekte und Investitionen in Material sowie Forschung und Entwicklung haben das Nettoergebnis im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs 2014/15 (Ende Februar) von 2,6 auf minus 14,5 Mio. Euro gedrückt. Damit verfehlte man die Analystenschätzungen von zehn Mio. Euro deutlich. Auch der Umsatz, der um 3,4Prozent auf 235,9 Mio. Euro stieg, blieb unter der Prognose von 245,5 Mio. Euro.

Weil aber viele Aufträge erst gegen Jahresende abgerechnet werden, geht Firmenchef Walter Stephan weiterhin davon aus, das Vorjahresergebnis von 42,5 Mio. Euro leicht übertreffen zu können. Beim Umsatz erwartet die oberösterreichische Firma nun ein Plus im einstelligen Prozentbereich. Stephan stellte wie angekündigt auch eine Dividende in Aussicht.

Trotz der enttäuschenden Zahlen sieht Daniel Damaska, Analyst der Raiffeisen Centrobank (RCB), vorerst keinen Anlass für eine Senkung seiner Gesamtjahreserwartungen. Zwar sei es „sehr ambitioniert“, dass das FACC-Management an seinem Ziel einer Ebit-Marge von acht bis 8,5 Prozent im Gesamtjahr festhalte – hier erwartet Damaska rund 7,5 Prozent. Doch auch wenn man die selbst gesteckten Ziele heuer vielleicht nicht ganz erreichen könne, sei der Konzern „recht gut aufgestellt“.

So sieht das auch Geschäftsführer Stephan. Die FACC, die als Spezialist für Faserverbundstoffe sowohl bei Airbus als auch Boeing Erstlieferant ist, verfügt über einen Auftragsstand von 4,5 Mrd. Dollar. Aufträge für neue Modelle wie den A350, den A320neo, den A330neo und die neue Boeing 777 machten heuer schon 37 Prozent des Geschäfts aus. 2015 soll der Anteil des Neugeschäfts laut Stephan bis auf 90 Prozent steigen. Außerdem habe das Unternehmen Kostensenkungsmaßnahmen getroffen. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.10.2014)

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