Binnenmarkt: EU bringt Wasserstoffautos in Fahrt

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Das EU-Parlament segnete europaweite Standards ab.

BRÜSSEL.Nicht mehr herkömmliche Verbrennungsmotoren, sondern Wasserstoffantrieb soll Autos künftig vermehrt über Europas Straßen rollen lassen. Damit solle auch die Abhängigkeit der Autofahrer vom teurer werdenden Erdöl sinken. Einen solchen Bericht der deutschen Parlamentarierin Anja Weisgerber (CSU) zu einer neuen EU-Verordnung segneten diese Woche die EU-Abgeordneten ab. Demnach soll es künftig nicht mehr je nach EU-Land unterschiedliche Mindeststandards und Zulassungskriterien geben, sondern die Genehmigung soll vereinheitlicht werden. Auf diesen Vorschlag der EU-Kommission einigten sich die EU-Parlamentarier mit großer Mehrheit. Das letzte Wort haben die 27 EU-Staaten, das Papier wurde aber bereits großteils mit ihnen abgestimmt.

Weisgerber betont, mit EU-weiten Mindeststandards würden Produktion und Investitionen für die Hersteller bald berechenbarer. Die Serienproduktion hochwertiger Wasserstoffautos könne angekurbelt, ihre Marktreife erreicht werden. Der SPÖ-Parlamentarier Wolfgang Bulfon, Schattenberichterstatter zum Thema, meinte, Wasserstoffautos könnten das Klima verbessern. „Es muss sicher sein, dass der ökologische Saldo tatsächlich positiv ist“, sagte er. Dafür sorge die Verordnung, da sie festlegt, dass die Fahrzeuge mit reinem Wasserstoff betrieben werden müssen. Dieser müsse, so weit es geht, aus erneuerbaren Energieträgern hergestellt werden. Nicht nur die Zahl der Autos, auch jene der Tankstellen solle steigen, fordert das EU-Parlament.

Wirtschaft beteiligt sich

Die Wirtschaft, die zum Teil bereits Wasserstoffautos entwickelt, wolle sich mit 940 Mill. Euro an einer öffentlich-rechtlichen Partnerschaft zur Förderung der europäischen Wasserstofftechnologie beteiligen, verlautete in Brüssel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2008)

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