Gazprom will Investitionen nach Asien umlenken

Bloomberg
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Zugleich plant der Energiekonzern die Investitionen um ein Viertel auf 19,6 Mrd. Euro zu erhöhen.

Der russische Energiekonzern Gazprom spielt wegen der Sanktionen des Westens höhere Investitionen in Asien durch. Es werde erwogen, mehr Geld in andere Märkte umzuschichten, teilte die Firma am Dienstag mit. Die gegenseitigen Aktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts treffen auch Gazprom.

Heuer will der vom Kreml kontrollierte Konzern mit 220 Mrd. Rubel ein Viertel mehr investieren als ursprünglich geplant - also insgesamt 1,026 Billionen Rubel (19,63 Mrd. Euro). Die zusätzlichen Mittel seien etwa für Transport-und Förderprojekte bestimmt, darunter in Vietnam und Bolivien. Ein Großteil sei zudem für den Bau von Pipelines zur Versorgung Ostsibiriens und des Fernen Ostens eingeplant, hieß es. Das Geld werde auch in den Bau der Gasleitung "Sila Sibiri" (Kraft Sibiriens) nach China und des South-Stream-Projekts in Südosteuropa fließen.

Im Mai hatte Russland mit China einen umfangreichen Gas-Vertrag ausgehandelt, dessen Volumen auf 400 Mrd. Dollar (313,16 Mrd. Euro) geschätzt wird. Ab 2018 liefert Gazprom bis zu 38 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr in die Volksrepublik. Russland will sich damit unabhängiger von Lieferungen nach Europa machen.

(APA/Reuters/dpa)

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