Auto: General Motors und Chrysler verhandeln über eine Fusion

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Chrysler-Eigentümer redet auch mit Renault-Nissan.

Wien (Bloomberg/jaz). Zuerst der hohe Ölpreis und nun die Finanzkrise. Die angeschlagene US-Autoindustrie steht derzeit vor den größten Problemen ihrer Geschichte. Vor allem der ehemalige Branchenprimus General Motors (GM) hat heuer nicht nur den Rang als weltgrößter Hersteller an Toyota verloren, sondern auch gut 80 Prozent seines Börsenwertes. Die Amerikaner suchen ihr Heil nun in einer Mega-Fusion: So verhandelt GM derzeit über einen Zusammenschluss mit Chrysler. Der derzeitige Chrysler-Eigentümer – der US-Fonds Cerberus – soll darüber hinaus aber auch mit Renault-Nissan über einen möglichen Kauf von Chrysler sprechen.

Nach einem Zusammenschluss mit Chrysler wäre GM wieder der deutlich größte Autohersteller der Welt und hätte auch wieder rund ein Drittel Marktanteil am wichtigen US-Markt. Allerdings wären die strukturellen Probleme nicht beseitigt. So haben sowohl GM als auch Chrysler ein Modellprogramm, das vor allem auf große und spritschluckende SUV und Pick-Ups aufbaut – Autos, die sich selbst in den USA immer schwerer verkaufen. Zusätzlich gibt es massive Überkapazitäten in den Werken. Die Folge einer Fusion wären daher aller Voraussicht nach Werksschließungen und ein erneuter Personalabbau.

GM würde mit Aktien bezahlen

Bevor es zu einer Fusion kommen kann müsste Cerberus ohnehin die bei Daimler verbliebenen 20 Prozent des Autokonzerns kaufen. Daimler hat Chrysler ja im Vorjahr an Cerberus verkauft. Bezahlen würde GM für Chrysler dann wahrscheinlich mit eigenen Aktien.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.10.2008)

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