Gasstreit: Timoschenko verhandelt mit Putin

MOLDOVA PUTIN TIMOSHENKO
MOLDOVA PUTIN TIMOSHENKO(c) EPA (Alexey Nikolsky)
  • Drucken

Zehn Tage nach dem Gas-Stopp treffen in Moskau die Regierungschefs von Russland, der Ukraine und der betroffenen EU-Länder zu einem Krisengipfel zusammen.

Die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko ist am Samstag wegen des Gasstreits mit Russland zu Verhandlungen nach Moskau gereist. Vorrangiges Ziel sei es, die seit dem 7. Jänner gestoppten Lieferungen von russischem Gas über die Ukraine nach Westen wieder in Gang zu bringen, sagte Timoschenko vor ihrem Abflug. Timoschenko will mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin erstmals seit Monaten wieder persönlich in dem Konflikt verhandeln.

Die Gas-Versorgung der EU müsse schnellstens wieder aufgenommen werden, weil das Image der Ukraine als Transitland Schaden zu nehmen drohe, erklärte sie. Diplomaten werteten die Reise Timoschenkos als Anzeichen dafür, dass es Aussichten auf eine Lösung des Streits gibt.

Auch Putin sprach bei einem Treffen mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel am Freitag in Berlin von positiven Anzeichen für eine Lösung des Streits. Am Samstag sagte er in Dresden, dass Russland und die Ukraine "im Endeffekt" eine "Einigung finden müssen" im Gas-Konflikt: "Ich bin ein Optimist."

Einladung von Medwedjew

Im Kreml kommen am Samstag auf Einladung von Präsident Dmitri Medwedjew Vertreter der von dem Totalstopp betroffenen EU-Länder zu einem Krisengipfel zusammen. Auch EU-Energiekommissar Andris Piebalgs und der EU-Ratsvorsitzende, Tschechiens Energieminister Martin Riman, wollen in Moskau Druck auf Russland und die Ukraine ausüben, den Konflikt beizulegen.

Timoschenko will sich mit Putin auch auf neue Preise für russische Gaslieferungen in die Ukraine einigen. Sie sprach sich außerdem dafür aus, die umstrittenen Zwischenhändler im Gasgeschäft abzuschaffen. Eine Kernfrage in dem Gasstreit ist die Bereitstellung von "technischem Gas" für den Betrieb der ukrainischen Pipelines. Die Ukraine will dieses Gas gratis von Russland beziehen. Moskau schlägt dagegen vor, dass Kiew diese 21 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag künftig von einem Konsortium internationaler Energieversorger kauft.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.