Lufthansa: Mehr Gewinn

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Lufthansa(c) AP (Daniel Roland)
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Die Deutschen profitieren von der Lehman-Pleite. Die Fluglinie hat mit einem operativen Ergebnis von 1,3 Mrd. Euro ihre Prognose von 1,1 Mrd. Euro noch übertroffen.

Frankfurt/Kopenhagen (Reuters/gam/eid). British Airways rechnet mit 150 Mio. Pfund Verlust, Air France/KLM wagt für das Geschäftsjahr 2008/09 keine konkrete Prognose. Die Lufthansa-Tochter in spe flog 2008 rund 500 Mio. Euro Verlust ein. Die Leider-nein-Lufthansa-Tochter SAS machte sogar 585 Mio. Euro Miese. Und die Lufthansa?

Die deutsche Fluglinie hat mit einem operativen Ergebnis von 1,3 Mrd. Euro ihre Prognose von 1,1 Mrd. Euro noch übertroffen. Der Grund sind unter anderem geringere Treibstoffkosten. Zudem profitierte die Lufthansa von der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers. Bei der Bank hatte sich die Airline gegen hohe Treibstoffpreise abgesichert (Hedging). Da 2008 nur noch 72 statt 85 Prozent des Kerosins gehedgt waren, konnte die Lufthansa die unerwartet stark fallenden Ölpreise stärker nutzen. Außerdem schlugen positive Währungseffekte durch den schwachen Dollar zu Buche.

Obwohl sich die Lufthansa für 2009 wenig optimistisch zeigt und vor zu hohen Erwartungen warnt, reagierte die Börse überschwänglich: Dienstagmittag legte die Lufthansa-Aktie um gut fünf Prozent auf 9,80 Euro zu.

Die AUA-Übernahme wurde in Brüssel bisher noch nicht angemeldet, bestätigte ein Sprecher der Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Das sei Sache der Unternehmen. Wie berichtet nimmt Brüssel den Deal und den 500-Mio.-Euro-Schuldennachlass genau unter die Lupe.

Die SAS reagiert mit einem harten Sparkurs auf das erloschene Interesse der Lufthansa: 3000 Mitarbeiter werden abgebaut, weitere 5600 ausgelagert. Das ist ein Drittel der 23.000 Beschäftigten. Zudem ist eine Kapitalerhöhung von 500 Mio. Euro geplant.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.02.2009)

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