Pilotenstreik belastete Air France

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Das Ergebnis der Airline brach kräftig ein.

Paris. Der wochenlange Pilotenstreik verhagelt der Air France-KLM die Geschäfte. Der operative Gewinn brach im dritten Quartal um 60Prozent auf 247Mio. Euro ein, wie der zweitgrößte Luftfahrtkonzern Europas mitteilte. Der massive Ausstand der Air-France-Flugzeugführer, die sich gegen den Ausbau einer Billigtochter wehrten, riss ein Loch von einer halben Mrd. Euro in die Bilanz.

Der Konzern will nun auf die Kostenbremse treten. Finanzchef Pierre-François Riolacci dementierte aber erneut, dass es bei KLM einen Abbau von einem Viertel aller Stellen geben könne. „Es gibt keine drastischen Notfallmaßnahmen, die angekündigt werden müssten“, sagte Riolacci. Allerdings werde das Marktumfeld auch im vierten Quartal schwierig bleiben, unter anderem wegen des Ebola-Ausbruchs in Westafrika. Wegen des Gewinneinbruchs ist der bisherige Ausblick für dieses Jahr nicht mehr zu halten: Die Airline erwartet nur noch 1,7 bis 1,8 Mrd. Euro Betriebsergebnis.

Kampf gegen Billigflieger

Die Anleger reagierten enttäuscht: Die Aktie brach deutlich ein. In den vergangenen sechs Monaten waren die Papiere bereits um 40 Prozent gefallen. Air France kämpft wie viele ehemalige Staatsfluglinien gegen rasch expandierende Billig-Airlines wie Ryanair oder Easyjet. Um angesichts der Konkurrenz mithalten zu können, treibt die Konzernführung den Ausbau des eigenen Günstigablegers Transavia voran. Gegen die Pläne gingen die Piloten jedoch auf die Barrikaden – mit Erfolg. Neue Transavia-Flugzeuge werden nicht wie geplant in ganz Europa an den Start gehen, sondern nur in Frankreich. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.10.2014)

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