ÖBB-Züge von deutschem Streik betroffen

(c) APA (HERBERT PFARRHOFER)
  • Drucken

Der deutsche Bahnstreik hat Auswirkungen auf Österreich. 20 Passagierzüge können nicht wie geplant fahren.

Wien. Der deutsche Bahnstreik hat Auswirkungen auf Österreich. Rund 20 Passagier- und 15 Güterzüge von Österreich nach Deutschland können nicht wie geplant fahren. Der Nachtzug Wien–Hamburg wurde beispielsweise gestrichen. Der Nachtzug Wien–Prag–Berlin beendet seine Fahrt schon in Dresden. Die ÖBB betonen aber, dass von Österreich aus die Städte München und Frankfurt weiter erreichbar seien. Die Railjets und EuroCitys fahren planmäßig bis München. Die Bundesbahnen haben das Personal bei der Kundenhotline aufgestockt. Innerhalb Österreichs gebe es nur „ganz geringe oder keine spürbaren Auswirkungen“, sagte ein ÖBB-Sprecher.

Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) läuft bis Montag in der Früh. Seit Mittwochnachmittag werden bereits Güterzüge bestreikt, seit Donnerstagfrüh ist auch der Personenverkehr betroffen. Am Donnerstag sind in Deutschland zwei Drittel der Fernzüge ausgefallen.

Gewaltaufrufe im Internet

Der Chef der GDL, Claus Weselsky, hat indes die „unglaubliche Verletzung“ seiner Privatsphäre kritisiert und die Polizei verständigt. Zuvor waren in Zeitungen und im Internet die Telefonnummer Weselskys und Fotos seines Hauses veröffentlicht worden. Dazu gab es Informationen, wo das Haus zu finden ist. Im Internet bildeten sich Gruppen, die sich etwa „Hooligans gegen Lokführer“ nennen und zur Gewalt gegen streikende Lokführer aufrufen.

Der Autovermieter Sixt hat den GDL-Chef per Print- und Online-Kampagne zum „Mitarbeiter des Monats“ erklärt. Autovermieter wie Sixt oder Fernbusanbieter profitieren vom Bahnstreik. (ag/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

Gericht entscheidet: Deutscher Lokführer-Streik geht weiter

Das Arbeitsgericht in Frankfurt erklärte den deutschen Lokführerstreik für rechtsmäßig. Gewerkschaft und Bahn konnten sich zuvor nicht auf einen Vergleich einigen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.