Durchgefallene ÖVAG meldet "Kapitalplan" bei FMA an

APA/HANS PUNZ
  • Drucken

In den beim Stresstest ermittelten Loch von 865 Mio. Euro sind weder die Abbaumaßnahmen von 2014 noch die geplante Restrukturierung berücksichtigt.

Die Ende Oktober beim EZB-Stresstest durchgefallene ÖVAG/Volksbankengruppe wird ihren Kapital- bzw. Abwicklungsplan noch heute und damit fristgerecht bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) anmelden. Diese werde ihn dann an die seit Anfang November für die Bankenaufsicht in der Eurozone zuständige Europäische Zentralbank (EZB) weiterleiten, hieß es am Montag aus der ÖVAG zur APA.

Die ÖVAG war eines von 25 Instituten, die beim EZB-Test durchgefallen waren. Da dies aber einerseits allgemein erwartet worden war und andererseits die Volksbankengruppe bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben hatte, dass sie ihre Struktur ändert und das Spitzeninstitut abwickelt, gab es darüber wenig Aufregung. Das Kapitalloch für die ÖVAG/Volksbankengruppe wurde von der EZB im Stresszeitraum bis 2016 mit 865 Mio. Euro errechnet. 2016 wird es aber die ÖVAG nicht mehr geben, da ihre Abwicklung bereits eingeläutet ist. Im Geschäft bleiben dann nur mehr die regionalen Volksbanken.

11,2 Prozent hartes Eigenkapital

Im heute an die FMA gemeldeten Kapitalplan stehe "nicht viel Neues", sagte die Sprecherin der ÖVAG. Einige der mitgeteilten Maßnahmen seien schon 2014 umgesetzt worden. Bekannt sei auch schon die geplante Neustrukturierung der Volksbankengruppe. Weitere und genauere Details werde man nicht bekannt geben.

In dem von der EZB errechneten 865 Mio. Euro Kapitalbedarf sind weder die Abbaumaßnahmen des Jahres 2014 noch die geplante Restrukturierung berücksichtigt worden, da beides nach dem 31. Dezember 2013 erfolgte, dem Stichtag für Bilanzcheck und Stresstest der EZB, betonte ÖVAG-Generaldirektor Stephan Koren Ende Oktober. Nach Berücksichtigung der Abbaumaßnahmen habe der Volksbanken-Verbund 11,2 Prozent hartes Eigenkapital und damit 1,9 Mrd. Euro mehr als regulatorisch vorgeschrieben.

Der neu strukturierte Volksbanken-Verbund soll künftig aus neun Landes-Volksbanken und drei Spezialinstituten bestehen, wobei eine der Landesbanken die Steuerungsfunktion übernehmen soll. Die "Rest-ÖVAG" soll im ersten Halbjahr 2015 die Banklizenz zurücklegen und dann abgewickelt werden. Ohne Banklizenz würde sie kein Mindestkapital mehr benötigen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.