Lufthansa-Piloten gegen Billigflieger: "Kannibalisieren Preise"

APA/EPA/ROLF VENNENBERND
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Die Gewerkschaft hält wenig von den Lufthansa-Plänen für eine Billigmarke auf der Langstrecke. Sie will aber die Wings-Strategie nicht um jeden Preis verhindern.

Die geplante Billigmarke der Lufthansa auf der Langstrecke wird nach Ansicht der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ein Fehlschlag. "Das kann nicht funktionieren, weil wir unsere eigenen Preise kannibalisieren", sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg der Nachrichtenagentur dpa.

Mit den neuen Angeboten einer "Wings"-Marke werde das klassische Langstreckenprodukt der Lufthansa geschwächt, erklärte Handwerk weiter. "Natürlich wird die Konkurrenz dagegenhalten, sodass das am Ende zu einer riesigen Geldverbrennungsmaschine wird."

Streik nicht gegen Neustrategie

Anders sehe die Situation auf der Kurz- und Mittelstrecke in Europa aus. "Wir wollen die neue Wings-Strategie nicht um jeden Preis verhindern", sagte der Gewerkschafter. Allerdings habe man bereits vor Jahren eine tarifliche Grundlage zur Besetzung der Pilotenstellen verbindlich definiert, was die Lufthansa einfach ignoriere. Handwerg forderte das Management erneut zu Verhandlungen auf. "Wenn man im Billigsegment etwas Neues will, muss man nur mit uns reden."

Mit dem aktuellen Pilotenstreik habe das Wings-Konzept, über das an diesem Mittwoch der Lufthansa-Aufsichtsrat entscheiden soll, aber nichts zu tun. Es seien weitere Arbeitsniederlegungen mit Ausnahme der Weihnachtsfeiertage möglich. Am Dienstag war die mittlerweile neunte Streikrunde zu Ende gegangen. Von den rund 1.400 Flugausfällen bis einschließlich Mittwoch waren laut Lufthansa 150.000 Passagiere betroffen.

(APA/dpa)

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