Boeing schickt als erste Privatfirma US-Astronauten ins All

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Mit Unterstützung der Privatwirtschaft will die Nasa weniger abhängig von Russland werden. Der erste Boeing-Testflug ist für 2017 geplant.

Der US-Konzern Boeing soll als erstes Privatunternehmen im Auftrag der Raumfahrtbehörde Nasa Astronauten zur Internationalen Raumstation befördern. Der erste Testflug sei für Juli 2017 geplant, teilte die Nasa am Montag mit. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ein bemannter Raumflug von Boeings Wettbewerber SpaceX folgen. Die Nasa hatte die beiden Unternehmen im vergangenen September ausgewählt, eine neue Generation von Raumfähren für die Reise zur ISS zu entwickeln. Der Vertrag hat ein Gesamtvolumen in Höhe von 6,8 Milliarden Dollar (gut sechs Milliarden Euro). Boeing erhält mit 4,2 Milliarden Dollar den Löwenanteil, SpaceX muss sich mit 2,6 Milliarden Dollar zufrieden geben.

Nasa will nicht mehr von Russland abhängig sein

Die Nasa ist seit dem Ende ihres Shuttle-Programms im Sommer 2011 bei Flügen ihrer Astronauten zur ISS auf russische "Sojus"-Kapseln angewiesen.In Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft will die US-Raumfahrtbehörde diese Abhängigkeit in den kommenden zwei bis drei Jahren beenden. Ob der Verschlechterung der Beziehungen zum Westen wurde zudem seit Langem befürchtet, Moskau könnte seine Taxidienste stoppen.

Der Luft- und Raumfahrtriese Boeing plant eine eichelförmige Raumkapsel mit dem Namen CST-100. Den ersten Testflug im Juli 2017 sollen ein Boeing-Pilot und ein US-Astronaut absolvieren. Ab Dezember 2017 seien dann reguläre Missionen geplant, sagte Boeing-Manager John Elbon.

SpaceX: Versorgungsflüge seit 2012

Die vergleichsweise kleine und junge Firma SpaceX des Unternehmers Elon Musk führt im Auftrag der Nasa bereits seit 2012 mit ihrem Raumtransporter Dragon Versorgungsflüge zur ISS aus. Für die Beförderung von Astronauten entwickelt SpaceX derzeit eine neue Version des Dragon.

(APA/AFP)

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